Grußworte

Liebe Konzertbesucherinnen, liebe Konzertbesucher,

es sagt sich nicht leicht: Doch wenn Axel Kober nach Abschluss der Spielzeit 2024/2025 die Duisburger Philharmoniker verlässt, endet eine Ära. Als Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein begeistert der Ausnahmemusiker schon seit 2009 das Publikum in der Region; als Chefdirigent (ab 2017) und Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker (ab 2019) hat er sich als künstlerische wie auch menschliche Instanz etabliert. Zum Abschied hat Axel Kober zusammen mit Intendant Nils Szczepanski ein musikalisches Feuerwerk mit vielen spannenden Repertoire-Erkundungen geplant. Und wir können sicher sein: Die Aufführung von Arnold Schönbergs monumentalen „Gurre-Liedern“ beim 12. Philharmonischen Konzert wird in diesem Zusammenhang ein beeindruckendes Erlebnis werden. Was für ein Ausstand für unseren GMD!

Um so einen Kraftakt zu stemmen, braucht es starke Partner. Künstlerisch haben ihn die Duisburger Philharmoniker unter anderem im lettischen Staatschor Latvija gefunden. Nach den fulminanten gemeinsamen Auftritten im Jahr 2023 mit Mendelssohn Bartholdys „Lobgesang“ und Ligetis „Requiem“ wird er erneut zu Gast in Duisburg sein.

Auf finanzieller Seite sind wir glücklich über die langfristige Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen, das im Rahmen seines „Neue Wege“-Programms zahlreiche Projekte der Duisburger Philharmoniker fördert. Allen voran die saisonübergreifende Reihe „Musik-Achsen-Zeiten“, in der neben traditionellen auch ungewöhnliche Konzertformate wie die „Philharmonic Debate“ oder der „Philharmonic Slam“ breite Publikumsschichten ansprechen. Ob die Reflexion Duisburger Musikgeschichte oder eine Begegnung mit der lang unterdrückten Musik Schwarzer Komponistinnen und Komponisten: Auch in dieser Spielzeit bieten sich dank „Musik-Achsen-Zeiten“ spannende Entdeckungsmöglichkeiten. Und das im gesamten Stadtgebiet und weit darüber hinaus, wenn die neue smarte Mediathek die Musik der Duisburger Philharmoniker mithilfe von QR-Codes und Playlists auch außerhalb des Konzertsaals verfügbar machen wird.

Apropos Förderung: Bereits Ende 2021 wurden die Duisburger Philharmoniker mit ihrem Projekt „ÉRCHOMAI – Das bewegte Orchester“ in das Förderprogramm „Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland“ des Bundes aufgenommen. Als einziges Orchester in NRW konnten sie sich in Folge auch für die aktuelle Förderrunde qualifizieren – worauf wir ebenso stolz sind wie auf die unverbrüchliche Opernehe mit Düsseldorf und auf unsere fantastischen Stammhäuser: die Philharmonie Mercatorhalle mit ihrer traumhaften Akustik und unser wundervolles und traditionsreiches Theater. Dass die Duisburger Philharmoniker im wahrsten Sinne des Wortes ein „bewegtes Orchester“ sind, beweist darüber hinaus die Vielfalt der Spielstätten: Ob im Lehmbruck Museum oder im Museum Küppersmühle, bei der Firma KROHNE oder in der Abtei Duisburg-Hamborn – an Orten vom Duisburger Süden bis in den Norden finden Programme in unterschiedlichen Besetzungen und Formaten statt. Dabei kann auch schon einmal ein ganzer Stadtteil zur Bühne werden – etwa beim „Marxloh Music Circus“: 2025 verbinden sich hier die unterschiedlichen Musikkulturen und Musizierweisen unserer Stadt zu einem beeindruckenden Open-Air-Gemeinschaftserlebnis. Und wer vorher schon das Bedürfnis nach großartiger Musik unter freiem Himmel hat, findet gleich zu Spielzeitbeginn Gelegenheit dazu beim 6. Haniel Klassik Open Air am 6. September 2024. Wir wünschen Ihnen spannende Musikerlebnisse!

Dass die Duisburger Philharmoniker im wahrsten Sinne des Wortes ein „bewegtes Orchester“ sind, beweist darüber hinaus die Vielfalt der Spielstätten: Ob im Lehmbruck Museum oder im Museum Küppersmühle, bei der Firma KROHNE oder in der Abtei Duisburg-Hamborn – an Orten vom Duisburger Süden bis in den Norden finden Programme in unterschiedlichen Besetzungen und Formaten statt.

Sören Link · Foto: Zoltan Leskovar

Sören Link
Oberbürgermeister
Foto: Zoltan Leskovar

Linda Wagner, Kulturdezernentin · Foto: Stadt Duisburg

Linda Wagner
Kulturdezernentin
Foto: Stadt Duisburg

Zum Seitenanfang

Dr. Karl-Ulrich Köhler
Präsident der Gesellschaft der Freunde der Duisburger Philharmoniker e. V.

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde der Duisburger Philharmoniker,

Musik berührt jeden von uns auf eigene Weise. Doch noch größer ist das Erlebnis, wenn wir die Freude, Schönheit und Sinnhaftigkeit, die sie uns schenkt, mit anderen teilen können. Wir sind dankbar für all die wunderbaren Gemeinschaftserlebnisse, die uns die Duisburger Philharmoniker in so einzigartiger Vielfalt ermöglichen, und warten mit Spannung auf die neue Spielzeit. Sicherlich schwingt auch etwas Wehmut mit, wenn wir uns im Anschluss von Axel Kober verabschieden müssen, der in seiner Zeit als Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein und der Duisburger Philharmoniker Großartiges geleistet hat und sich nicht nur als Musiker, sondern auch als starke, nahbare Persönlichkeit einen besonderen Platz in der fast 150-jährigen Orchestergeschichte verdient hat. Ihm gilt unser ausdrücklicher Dank!

Dass Kultur in Bewegung bleiben muss, um auch in Zukunft ihren „kittenden“ Einfluss auf die Gesellschaft auszuüben, ist Tatsache und Herausforderung zugleich. Die Duisburger Philharmoniker und das Team um ihren Intendanten Nils Szczepanski haben daher schon lange neben künstlerischer Exzellenz auch auf innovative Programme gesetzt, die in die Gesellschaft hineinwirken und Menschen jeden Alters und jeder Herkunft ansprechen. Als echte Investition in die Zukunft hat sich auch das Education-Programm klasse.klassik erwiesen, das in altersgerecht konzipierten Konzerten und Interaktiv-Veranstaltungen seit über 20 Jahren Kinder und Jugendliche für die Arbeit der Duisburger Philharmoniker begeistert. Auch innovative Konzertformate mit „Aha-Erlebnis“ wie die „Philharmonic Debate“ oder der interdisziplinäre „Philharmonic Slam“ erreichen eine Vielzahl von Neugierigen und sorgen dafür, dass unser wunderbarer Konzertsaal, die Philharmonie Mercatorhalle, auch in Zukunft noch Schauplatz spannender musikalischer Gemeinschaftserlebnisse sein wird.

Wir als Gesellschaft der Freunde der Duisburger Philharmoniker e. V. sind stolz darauf, durch unsere finanzielle Förderung Anteil am Erfolg dieser nachhaltigen Programme zu haben. Auch andere Formate der Duisburger Philharmoniker – etwa die Kammermusik-Reihe „Profile“ mit dem traditionellen „Montepulciano“-Sonderkonzert oder das Neujahrskonzert – werden durch unser und auch durch Ihr Engagement ermöglicht. 2025 werden wir darauf anstoßen, denn dann feiern wir 30-jähriges Jubiläum. Auch wenn wir schon jetzt einer der größten Orchesterfördervereine Deutschlands sind, freuen wir uns immer über Zuwachs: Menschen, die unsere Überzeugung teilen, dass Erhaltenswertes nur dann erhalten bleibt, wenn wir selbst etwas dafür tun. Übrigens konnten wir durch den Ausbau der vereinsinternen Kommunikationsstrukturen die Erreichbarkeit unserer Mitglieder per E-Mail verbessern. Immer aktuell informiert, können sie so noch mehr von den Vorteilen ihrer Mitgliedschaft profitieren. Dass es auch darüber hinaus viele Möglichkeiten gibt, die Arbeit der Duisburger Philharmoniker zu unterstützen, hat beispielhaft die Aktion „Bring a friend“ gezeigt, bei der zusätzliche Kartenkäufe mit attraktiven Rabatten belohnt wurden. Musikliebhaberinnen und -liebhaber hatten so die Möglichkeit, Konzertbesuche in ein Gemeinschaftserlebnis mit Freundinnen und Freunden zu verwandeln – das schönste Geschenk, das man sich selbst und anderen machen kann.

Das schönste Geschenk, das man sich selbst und anderen machen kann, ist, Konzertbesuche in ein Gemeinschaftserlebnis mit Freundinnen und Freunden zu verwandeln.

Dr. Karl-Ulrich Köhler Präsident der Gesellschaft der Freunde der Duisburger Philharmoniker e. V.

Dr. Karl-Ulrich Köhler
Präsident der Gesellschaft der Freunde der Duisburger Philharmoniker e. V.

Zum Seitenanfang

Axel Kober Generalmusikdirektor
Nils Szczepanski Intendant

Liebes Publikum,

die Duisburger Philharmoniker sind stolz auf ihre Residenzspielstätten: das Theater Duisburg als Symbol der langen und erfolgreichen Opernehe mit Düsseldorf und die Mercatorhalle mit ihrer beeindruckenden Architektur und Akustik. Doch nicht nur unsere Philharmonischen Konzerte finden hier ihren angemessenen Rahmen. Innovative Formate wie die Kammerkonzerte oder das „Eigenzeit“-Festival verwandeln den Saal in ein Experimentallabor – oder in ein Observatorium, das den Blick über den „musikalischen Tellerrand“ hinweg auf größere Zusammenhänge erlaubt. Dass Musik nicht nur unsere sinnliche Wahrnehmung, sondern auch unser Denken bestimmt, ist eine Erfahrung, die Sie, liebe Konzertbesucher:innen, regelmäßig bei uns machen können. Mit Hannah Arendt sind wir der Überzeugung, dass der Schlüssel hierzu im gemeinsamen Erleben liegt. In ihrem letzten Werk „Vom Leben des Geistes“ zieht die große Philosophin eine Parallele zwischen ästhetischen und politischen Urteilen: Beide setzten ein freies Bewusstsein und die menschliche Fähigkeit der Urteilskraft voraus, die besonders dann gefordert sei, wenn wir etwas Neuem begegnen, sei es im Alltagsleben oder in der Kunst. Für Arendt sind gemeinschaftliche ästhetische Erfahrungen als „Praxis unter freiem Himmel“ eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass sich überhaupt freies Denken in einer Gesellschaft entfalten kann.

Ohne das Dach der Mercatorhalle dafür niederreißen zu müssen, verfolgen auch wir diese „Praxis unter freiem Himmel“. So bietet sich Ihnen in dieser Saison wieder die Möglichkeit, räumliche und gedankliche Grenzen zu überwinden und beim Hören und Genießen von Musik gemeinschaftlich in unentdeckte Welten vorzudringen oder neue Standpunkte zu Altbekanntem kennenzulernen. Etwa beim sechsten unserer zwölf Philharmonischen Konzerte mit Werken Schwarzer Komponist:innen, denen der Weg ins Repertoire lange verwehrt war; oder beim 1. Profile-Konzert, das eine künstlerische Brücke schlägt zu unserer französischen Partnerstadt Calais – und überhaupt: das 2. Philharmonische Konzert zum Tag der Deutschen Einheit, das die deutsch-französische Freundschaft feiert. Sogar Zeitreisen in die Musikgeschichte unserer Stadt sind möglich, wie die letzten beiden Philharmonischen Konzerte dieser Saison beweisen: zunächst ein historisches Konzertprogramm aus dem Jahr 1925 und kurz darauf Arnold Schönbergs „Gurre-Lieder“, die 1922 in Duisburg ihre regionale Erstaufführung erlebten. Als krönender Saison-Abschluss fordert dieses Werk mit seinen monumentalen Dimensionen die „Praxis unter freiem Himmel“ geradezu heraus!

Dass wir den Konzertsaal nicht nur gedanklich verlassen, sondern uns auch im Wortsinn an die frische Luft begeben, können Sie bereits zu Spielzeitbeginn beim 6. Haniel Klassik Open Air erleben. Auch der Besuch unserer anderen traditionellen Gastspielstätten in Duisburg – das Lehmbruck Museum, die Abtei Duisburg-Hamborn oder das Museum Küppersmühle – setzt uns als Orchester in Bewegung. Beim „Marxloh Music Circus“ schließlich, einem weiteren Projekt der Duisburger Philharmoniker, das vom Bundesprogramm „Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland“ gefördert wird, werden wir einen ganzen Stadtteil in eine Freilichtbühne verwandeln, auf der wir Menschen unterschiedlicher Herkunft und kultureller Identität zusammenführen. Wir sind uns sicher: Auch dabei werden sich neue Horizonte öffnen, wird ein „Denken ohne Geländer“ ermöglicht, wie Hannah Arendt es an anderer Stelle beschreibt.

Da die Saison 2024/2025 auch eine Saison des Abschieds ist, geht an dieser Stelle vonseiten des Generalmusikdirektors noch einmal ein ganz herzlicher Dank für die gemeinsame Zeit an alle Musiker:innen, an das gesamte Team der Duisburger Philharmoniker und seine Intendanz sowie an Sie, das Duisburger Publikum. Denn nicht nur für die Menschen im Auditorium, sondern auch für die Musiker:innen ist das gemeinschaftliche Erleben von Musik ein wesentlicher und sinnstiftender Teil ihres Lebens. Diese „Praxis unter freiem Himmel“ mit Ihnen zusammen zu gestalten war immer eine große Freude und eine besondere Ehre.

„[Die] geheimnisvolle menschliche Gabe, die Fähigkeit, etwas Neues anzufangen, hat offenkundig etwas damit zu tun, dass jeder von uns durch die Geburt als Neuankömmling in die Welt trat. Mit anderen Worten: Wir können etwas beginnen, weil wir Anfänge und damit Anfänger sind.“
Hannah Arendt

Axel Kober, GMD · Foto; Susanne Diesner

Axel Kober
Generalmusikdirektor
Foto: Susanne Diesner

Nils Szczepanski · Foto: privat

Nils Szczepanski
Intendant
Foto: privat

Zum Seitenanfang