HK Gruber – „Aerial“, Konzert für Trompete und Orchester
Diese zwei Sätze von Heinz Karl Gruber (geb. 3. Januar 1943) erzählen Ihnen eine Geschichte, die Sie so schnell nicht vergessen werden!
Der österreichische Komponist, Chansonnier und Dirigent wurde 1953 bis 1957 bei den Wiener Sängerknaben ausgebildet und studierte von 1957 bis 1963 Horn, Kontrabass, Elektronische Musik, Filmmusik und Komposition an der Wiener Musikhochschule – als ungebildeten Musiker kann man ihn somit ganz und gar nicht beschreiben. Hinzu kommt in seiner musikalischen Karriere seine Stellung als Kontrabassist bei dem Tonkünstler-Orchester; er war Mitglied des ORF Radiosymphonieorchesters und gründete mit Kurt Schwertsik und Otto M. Zykan das Ensemble „MOB Art & Tone Art“.
Sein „Aerial“ unterstreicht seinen Erfolg und Können deutlich. Er komponierte das Stück 1998/1999 für den Schweden Håkan Hardenberger. Das Werk ist eines der anspruchsvollsten und attraktivsten Trompetenkonzerte der Moderne. Es ist stimmungsvoll, mystisch wie tänzerisch-beschwingt, intim wie theatralisch, enthält also alles, was man für ein gefühlsgeladenes Konzert braucht. Die Komposition des ersten Satzes erfüllt einen mit rauenden Naturklängen, welche die Weltschöpfungsmusik erfüllt. Es wird sogar ausdrücklich von Gruber angewiesen, ein Stierhorn ertönen zu lassen. Schließt man beim Hören die Augen, wird man in ein Jenseits von nordischen Landschaften versetzt, verstärkt durch den Aufstieg vom Flügelhorn zur Piccolo-Trompete. Der zweite Satz ist weniger gedankenversunken, aber dafür aufgeweckter. Hier wird die urbane Zivilisation zum Leben erweckt und Gruber lässt das Hollywood-Traumpaar Fred Astaire und Ginger Rogers stepptanzend über das Parkett führen. Lassen Sie sich von Grubers Musik verzaubern und verschiedene Facetten seiner Musik auf sich wirken, es lohnt sich!
Hören Sie Håkan Hardenberger und die Göteborgs Symfoniker unter Leitung von Peter Eötvös mit dem 1. Satz „Done with the compass – Done with the chart!“ aus dem Konzert für Trompete und Orchester „Aerial“ von HK Gruber.
Eine Kostprobe für das 10. Philharmonische Konzert der Spielzeit 2020/2021.