Alban Berg – Streichquartett op. 3

Alban Berg – Streichquartett op. 3

Ein Stück aus wahrer Liebe. Alban Berg komponierte es 1910 als letztes Werk während seines Studiums bei Arnold Schönberg. Doch das zweisätzige Streichquartett ist nicht nur eine wunderbare musikalische Komposition, sondern beinhaltet auch eine berührende Geschichte. Laut seiner Ehefrau Helene schrieb Berg sein Quartett aus Frust. Denn Helenes Vater war strikt gegen die Liebesbeziehung zwischen ihr und Berg, was ihn zur Komposition des Streichquartettes op. 3 mit berührenden Melodien bewegte. Doch auch im Aufruhr seiner Gefühle verlor er keineswegs den Fokus auf Originalität und virtuoser musikalischer Umsetzung. Er verwendete viele ausformulierte, komplexe Details, die es von einem mal stürmischen, mal von sanften Gefühlen erfüllten Musikstück zu einem herausfordernden Quartett machen. Im Gegensatz zu früheren Stücken verwendete er hier aber freiere Tonalitäten und verweist symbolisch auf diese Liebesbeziehung. Auch Anlehnungen, die man in seinem Stück findet, lassen auf ein Liebesstück hindeuten. Der erste Satz wird durch ein Eröffnungsthema eingeleitet, welches an das Thema von Schönbergs „Verklärte Nacht“ erinnert und sich an Charakterzüge der Oper „Wozzeck“ lehnt. Der zweite Satz wiederum verdeutlicht die romantische Atmosphäre, da viele Ähnlichkeiten mit dem Liebesduett von „Tristan und Isolde“ von Richard Wagner bestehen. Hören Sie im 6. Kammer­konzert das Tetzlaff Quartett und versetzen Sie sich in Alban Bergs Gefühlswelt, niedergeschrieben in seinem Streichquartett op. 3.

Hören Sie das New Zealand String Quartet mit einer Aufnahme aus dem Jahr 2004 des Streichquartetts op. 3 von Alban Berg.
Eine Kostprobe für das 6. Kammerkonzert der Spielzeit 2020/2021.