Denys Proshayev

„Klangmagier“, „brillanter Virtuose von ganz großem Format“ und „russischer Eusebius” sind nur einige Attribute, die die Musikkritik dem Pianisten Denys Proshayev zuschreibt. Im weißrussischen Brest geboren, studierte er bei Professor Vladimir Krainev, einem Meisterschüler des legendären Heinrich Neuhaus, an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Darüber hinaus wirkte Proshayev über mehrere Jahre als Assistent in Professor Krainevs Meisterklasse. Gleichzeitig ließ er sich in Hannover bei Professor Eiji Oue zum Kapellmeister ausbilden.

Nach zahlreichen Erfolgen bei internationalen Wettbewerben, u.a. beim Clara Haskil Wettbewerb in Vevey, dem Vladimir Horowitz Wettbewerb in Kiew und dem Europäischen Klavierwettbewerb in Bremen, folgte für den jungen Pianisten der internationale Durchbruch mit dem 1. Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2002. Auch weitere Preise und Ehrungen dokumentieren die Wertschätzung des Künstlers. So wurde ihm der begehrte Solistenpreis der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern verliehen, den auch bereits Musiker wie Julia Fischer, Daniel Müller-Schott oder Daniel Hope entgegennehmen durften.

Proshayev erhielt Einladungen von zahlreichen namhaften Orchestern, darunter die Münchner Philharmoniker, das Dänische Nationalorchester, die Radiosinfonieorchester des HR, WDR, MDR, SWR und NDR, die Tschechische Philharmonie, die Kremerata Baltica, das Orquestra Simfònica de Barcelona, die Osaka und die St. Petersburger Philharmoniker. Dabei arbeitete der Pianist mit den Dirigenten Gerd Albrecht, John Neal Axelrod, Daniel Inbal, Alexander Dmitriev, Roman Kofman, Andrea Marcon, Eiji Oue, Michael Sanderling, Stanislaw Skrowaczewski, Stefan Solyom u.a. zusammen. Er ist in bedeutenden Konzertsälen, so im Herkulessaal in München, Salzburger Mozarteum, Konzerthaus Berlin, Gewandhaus zu Leipzig, Baden-Badener Festspielhaus, Konzerthaus Dortmund, in der Alten Oper Frankfurt, Mercatorhalle Duisburg und in den Philharmonien von Köln, Warschau, St. Petersburg und Kiew zu Hause.

2015 gab Denys Proshayev Solo-Rezitale in mehreren europäischen Städten. Debüts und Wiedereinladungen führen ihn u.a. zum Konzerthausorchester Berlin, zum Philharmonischen Staatsorchester Mainz, zum Kiev Chamber Orchestra sowie nach Leipzig und Bremen. Im Juni 2015 konzertierte er im Hohen Dom zu Mainz mit der Uraufführung des vom Komponisten Alexander Shchetinsky eigens für Denys Proshayev komponierten Klavierkonzert, im Juli 2015 gastierte er mit Musikern des Ensemble Resonanz und unter Christoph Eschenbach bei den Festspielen Mecklenburg Vorpommern.

Zu seinen Kammermusikpartnern zählen Gábor Boldoczki, Veronika Eberle, Arabella Steinbacher, Daniel Müller-Schott und das Quarteto Casals. Im Rahmen des Projektes „b. 10“ von Ballett am Rhein, das in der Saison 2011/12 große Erfolge feierte, übernahm der Denys Proshayev auf Einladung von Choreograph Martin Schläpfer den Klavier-Solopart in der Musik für Klavier und Orchester von A. Schnittke. Wieder-Engagements folgten konstant in den folgenden Perioden. Im Frühjahr 2016 war Denys Proshayev erneut in der neuen Produktion Martin Schläpfers „b.27“ am Klavier zu hören.

Als Dirigent stand Denys Proshayev am Pult des Preußischen Kammerorchesters, des Nationalen Philharmonischen Orchesters der Ukraine und des Mazedonischen Philharmonischen Orchesters. Im Jahr 2011 ernannte das Philharmonische Orchester Lemberg ihn zu seinem Ersten Gastdirigenten.

Seine CD mit Werken von Jean-Philippe Rameau, erschienen 2006 bei Sony, erntete von Musikliebhabern und der Fachpresse höchstes Lob und wurde von „Die Zeit“ – neben CDs von Evgeny Kissin, Midori und Mariss Jansons – in die eigene Klassik-Genuss-Edition aufgenommen sowie als eine der „100 besten Klassik CDs“ ausgezeichnet. Im Herbst 2013 erschien bei Piano Classics eine Robert Schumann CD mit den „Papillons“ op. 2, den „Davidsbündlertänzen“ op. 6 und der „Arabeske“ op. 18. Der Guardian lobte die „Sauberkeit und Klarheit“ seines Spiels, die der helle Piano-Klang der Aufnahme ausgesprochen gut zur Geltung bringe (Andrew Clements, The Guardian, 17.10.2013). Im Frühjahr 2014 folgte eine Aufnahme des Konzerts für Klavier und Streicher von Alfred Schnittke (V. Krainev gewidmet, dem Lehrer Denys Proshayevs) mit den Streichersolisten der St. Petersburger Philharmoniker unter der Leitung von Alexander Dmitriev.

Mehr Informationen unter: www.proshayev.com, Stand: Saison 2016/2017
Foto: Uwe Arens

Auftritte in der Spielzeit 2018/2019: