Romantische Dämonie
9. Philharmonisches Konzert
Duisburger Philharmoniker
Marie Jacquot Dirigentin
Mariam Batsashvili Klavier
Anna Harvey Alt
Patrick Grahl Tenor
Johannes Kammler Bariton
Thorsten Grümbel Bass
philharmonischer chor duisburg
Der im gedruckten play! angekündigte Bass Wolf Matthias Friedrich wird in Mendelssohn Bartholdys „Die erste Walpurgisnacht“ vertreten von Thorsten Grümbel.
Als Marie Jacquot in Wien ihre Kapellmeister-Ausbildung machte, waren von 40 Studierenden gerade mal drei Frauen. Was die Gleichberechtigung in künstlerischen Führungspositionen betrifft, mag es zwar bessere Pflaster geben als die österreichische Hauptstadt – aber das Problem ist natürlich universell, und das nach wie vor. „Ich stelle fest, dass sich die Frauen oft noch nicht trauen“, sagte Marie Jacquot im Interview mit der Neuen Musikzeitung. Eine Quotenregelung will sie freilich nicht: „Wenn eine Frau besser ist, sollte man sie nehmen. Ist der Mann besser: Warum sollte man die Frau nehmen?“ Zur Spielzeit 2019/2020 hatte die Deutsche Oper am Rhein die Stelle des Ersten Kapellmeisters neu zu besetzen. Und diesmal war ganz offenkundig die Frau besser: Marie Jacquot bekam den Job und hat ihre Kompetenz seither in mehreren großen Produktionen unter Beweis gestellt.
Bei einer Karriere als Instrumental-Solistin steht Frauen traditionell deutlich weniger im Wege – aber hier geht es eben auch nicht um Macht und die Durchbrechung von Geschlechter-Klischees. Die Georgierin Mariam Batsashvili, 1993 in Tiflis geboren, studierte zunächst in ihrer Heimatstadt und wechselte dann an die Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar. Nach mehreren prestigeträchtigen Wettbewerbssiegen wurde sie in die wichtigsten europäischen Förderprogramme für junge Musiker aufgenommen: Sie war „BBC New Generation Artist“ und „Rising Star“ der European Concert Hall Organisation, was ihr die Türen zu den bedeutendsten Konzertpodien des Kontinents öffnete. Seit 2013 wird sie außerdem von der Deutschen Stiftung Musikleben gefördert.
In Duisburg stellt sie sich mit Schumanns a-Moll-Konzert vor, das in seiner Verbindung von Virtuosität und Poesie, von kühnem Schwung und kompakter Formgebung als Idealtyp des romantischen Klavierkonzerts gilt. In seiner Urgestalt als „Fantasie für Klavier und Orchester“ wurde es mit Clara Schumann am Klavier 1841 im Leipziger Gewandhaus uraufgeführt – dem gleichen Ort, an dem zwei Jahre später die Neufassung von Felix Mendelssohn Bartholdys „Die erste Walpurgisnacht“ ihre Feuertaufe erleben sollte. Vier renommierte Solisten und der philharmonische chor duisburg sorgen in dieser von romantischer Dämonie erfüllten Goethe-Vertonung für plastischen, konturenscharfen Vokalklang.
In Kooperation mit der Deutschen Stiftung Musikleben, der Peter Klöckner-Stiftung, dem Deutschen Musikrat und dem Dirigentenforum
Deutsche Stiftung Musikleben Peter Klöckner-Stiftung
Deutscher Musikrat Dirigentenforum
Öffentliche Proben
Die im play! angekündigte öffentliche Probe
muss leider ausfallen.