Faust-Szenen
8. Philharmonisches Konzert
Duisburger Philharmoniker
Axel Kober Dirigent
Michael Sturminger Regie
Markus Eiche Faust
Kerstin Avemo Gretchen
Franz-Josef Selig Mephisto
David Fischer Ariel, Pater Ecstaticus
Audi Jugendchorakademie
Sonja Lachenmayr Choreinstudierung
Goethes „Faust“ ist Menschheitsbesitz und Pennälerschreck zugleich: ein Drama, das die Mauern des Theaters sprengt, das Räume und Zeiten im freien Flug der Phantasie durchmisst. Wie viele Komponisten vor und nach ihm war auch Robert Schumann von der geistigen Tiefe und poetischen Kraft der epochalen Dichtung fasziniert: Über zehn Jahre hinweg entstanden seine „Faust“-Szenen, für die er vor allem auf den mystisch-philosophischen zweiten Teil der Tragödie zurückgriff.
Durch den Verzicht auf einen durchgehenden Handlungsfaden lassen sich die „Faust“-Szenen weder als Oper noch als Oratorium einordnen. Schumann errichtet ein imaginäres Welttheater, in dem Figuren und Situationen plastisch hervortreten und sich zu einer höheren Einheit verbinden. Die enorme Suggestivkraft der Musik wurde schon von den Zeitgenossinnen und Zeitgenossen erkannt: „Wir haben heute Goethes Dichtung durch Schumanns Muse besser verstehen gelernt“, notierte ein Kritiker nach der Uraufführung, die erst 1862 – sechs Jahre nach Schumanns Tod – in Köln stattfand.
GMD Axel Kober, als Sachwalter der deutschen Romantik international geschätzt, gestaltet das bedeutende Spätwerk gemeinsam mit einer illustren Solistenriege und der Audi Jugendchorakademie, die in Duisburg schon mehrfach für ausgezeichneten Vokalklang sorgte. Der österreichische Regisseur Michael Sturminger, dessen Salzburger „Jedermann“ 2017 zum weithin ausstrahlenden Theaterereignis wurde, hebt die szenischen Momente der Partitur in einer behutsamen Visualisierung hervor.
Im Rahmen der Duisburger „Akzente“