Robert Schumann – Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 „Frühlingssinfonie“
„Das jauchzende JA zum Leben“. Dieses Gefühl möchte Robert Schumann in seiner Frühlingssinfonie ausleben lassen. Es ist seine erste Sinfonie, die er in nur vier Januartagen 1841 frisch verheiratet in, wie er selber sagte, feurigen Stunden komponierte. „Ich schrieb die Sinfonie, wenn ich sagen darf, in jenem Frühlingsdrang, der den Menschen wohl bis in das höchste Alter hinreißt und in jedem Jahr von neuem überfällt. Schildern, malen wollte ich nicht; dass aber eben die Zeit, in der die Sinfonie entstand, auf ihre Gestaltung, und dass sie grade so geworden, wie sie ist, eingewirkt hat, glaube ich wohl.“
Und diesen Frühlingsdrang lässt er deutlich spüren. Seine vier Sätze lassen mit ihrer Dynamik, Eleganz, Frische und fesselnden Art die Natur aus der winterlichen Starre erwachen und aufblühen. Wichtig ist hier aber zu sagen, dass Schumann besonders Wert darauf legte, dass seine Sinfonie nicht als Programmmusik verstanden werden sollte, sondern die Namensgebung auf die Entstehung der Sinfonie hindeutet. Der Frühlingsdrang verlieh ihm somit nur die Kraft und Energie, die sich in der Musik widerspiegelt, er möchte aber keinesfalls die Natur als solches in seiner Sinfonie beschreiben.
„Gleich den ersten Trompeteneinsatz, möcht’ ich, daß er wie aus der Höhe klänge, wie ein Ruf zum Erwachen – in das Folgende könnte ich dann hineinlegen, wie es überall zu grüneln anfängt, wohl gar ein Schmetterling aufsteigt, wie nach und nach alles zusammenkommt, was zum Frühling etwa gehört.“ Lassen Sie sich von Schumann leiten durch den tanzenden ersten Satz, der in einer Frühlingshymne endet, in den zweiten Satz, welcher ein leicht luftiges Liebeslied verkörpert, über den dritten Satz, der von einem Posaunenchoral eingeleitet wird und ernst wie lustige, derb wie zärtliche Figuren enthält und in das Geheimnis der Natur, im Finale des vierten Satzes, einleitet.
Hören Sie The Buchmann-Mehta School of Music Symphony Orchestra unter Zubin Mehta, eine Live-Aufnahme vom 24. Januar 2016 im Rahmen des „2016 Annual Gala Concert“.
Es erklingt die Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 „Frühlingssinfonie“ von Robert Schumann.
Eine Kostprobe für das 3. Philharmonische Konzert der Spielzeit 2020/2021.