Das ist: … mein Orchester! 2

Das ist: … mein Orchester! 2

Christoph Schneider, Klarinette

In welcher Stadt sind Sie geboren?
Ich bin in Frankfurt am Main geboren, aufgewachsen bin ich in Mainz.

Wo haben Sie studiert?
Ich war zuerst Jungstudent in Mainz bei Prof. Johannes Gmeinder, habe dann mein Diplom-Studium bei Prof. Martin Spangenberg in Weimar absolviert und bin zum Master-Studium nach Köln zu Prof. Ralph Manno gewechselt.

Was lieben Sie an Ihrem Beruf?
So erwartbar die Antwort vielleicht ist – es ist einfach wunderbar, als Musiker sein Hobby und seine Leidenschaft zum Beruf machen zu können. Das Musikstudium und die Musikerlaufbahn an sich sind zwar durchaus nicht einfach und haben ihre Nachteile, dennoch lohnt es sich, da es für mich eines der schönsten Dinge ist, gemeinsam Musik zu machen und sich auch ein Stück weit auf diese Weise kreativ auszudrücken.

Was wäre Ihr Traumberuf, wenn Sie kein Musiker geworden wären?
Schwer zu sagen, vielleicht wäre ich in die Richtung Kulturmanagement gegangen. Wenn es gar nichts mit Musik zu tun haben sollte – was ich mir kaum vorstellen könnte – dann vielleicht Sportjournalist oder -kommentator!

Welche Eigenschaft an Ihrem Instrument schätzen Sie besonders?
Die Vielseitigkeit bzw. Wandelbarkeit – die Klarinette kann in sehr viele verschiedene Charaktere schlüpfen. Ton- und Dynamikumfang des Instruments sind sehr groß, gleichzeitig wird es sehr virtuos aber auch lyrisch, solistisch oder auch als Harmoniestimme in der Literatur eingesetzt, dieser Abwechslungsreichtum gefällt mir. Und natürlich die wunderbare Klangfarbe!

Was bedeutet es Ihnen, bei den Duisburger Philharmonikern zu spielen?
Soloklarinettist der Duisburger Philharmoniker zu sein, bedeutet mir natürlich sehr viel! Es ist ein toller Klangkörper, der sowohl in der Breite als auch an den Solopositionen hervorragend besetzt ist – vermutlich werden wir manchmal unterschätzt. Doch die das Orchester kennen, wissen, was sie an ihm haben!
Doch nicht nur musikalisch/qualitativ, sondern auch menschlich fühle ich mich hier sehr wohl, wir haben eine ausgesprochen nette und kollegiale Arbeitsatmosphäre, was ich an den Duisburger Philharmonikern besonders schätze.

Was schätzen Sie am Duisburger Publikum?
Nicht umsonst ist es im letzten Jahr als „Publikum des Jahres“ ausgezeichnet worden. Die Verbundenheit des Publikums zum Orchester finde ich toll und schafft eine besondere Atmosphäre in den Sinfoniekonzerten und Opernvorstellungen.

Gibt es ein Konzert, das Sie so schnell nicht vergessen werden?
Ein besonders schönes Konzerterlebnis hier in Duisburg war z.B. das letzte Konzert unseres ehemaligen GMD Giordano Bellincampi, bei dem Respighis „Römische Trilogie“ gespielt wurde. So schnell nicht vergessen werde ich außerdem – abseits der Duisburger Philharmoniker – ein Crossover-Konzert mit einem Jugendorchester, bei dem ich mit dem Rockmusiker Sting gemeinsam auf der Bühne stehen durfte, das war ein besonderes Erlebnis.

Haben Sie einen Lieblingskomponisten?
Wirklich festlegen auf einen Komponisten kann ich mich eher nicht. Besonders gerne aber mag ich die Musik von Brahms, Schostakowitsch und Mahler. In der Oper liegen Puccini und Verdi weit vorne.

Welche Komposition würden Sie mit auf eine einsame Insel nehmen?
Natürlich auch unheimlich schwer, da ein einziges Werk auszuwählen. Vielleicht wäre es das wunderbare Oktett von Franz Schubert, das für mich einen Meilenstein in der Kammermusik darstellt. Es enthält einen solchen musikalischen Reichtum, dass es wohl lange dauern würde, bis es wirklich langweilig würde. Hoch im Rennen, auch wenn das als Klarinettist vielleicht abgedroschen klingt, wäre tatsächlich auch Mozarts Klarinettenkonzert KV 622.

Was tun Sie, wenn Sie nicht musizieren?
Ich arrangiere und komponiere gerne, auch wenn dies bei mir noch in den „Kinderschuhen“ steckt. Abseits der Musik treibe ich Sport und mag Spieleabende. Und überhaupt alle möglichen sonstigen Aktivitäten gemeinsam mit netten Menschen, da ist es fast egal, was man macht!

Haben Sie einen Lieblingsort oder ein Lieblingsrestaurant in Duisburg?
Schön – und dazu nah am Theater – ist es immer bei Simply Coffee, inzwischen ja ein beliebter Treffpunkt vieler Philharmoniker. Zu meinen Lieblingsorten gehört sicherlich der Innenhafen, aber auch die Sechs-Seen-Platte.

>> Vita