Wiener Melange
2. Philharmonisches Konzert
Duisburger Philharmoniker
Giordano Bellincampi Dirigent
Akiko Suwanai Violine
Johannes Brahms war ein großer Bewunderer des Walzerkönigs Johann Strauß. Als dessen Stieftochter Alice ihn um einen Eintrag auf ihrem „Autographen-Fächer“ bat, notierte Brahms die Anfangstakte des Walzers „An der schönen blauen Donau“ und setzte bescheiden hinzu: „Leider nicht von mir“. Dabei war Brahms selbst um melodische Einfälle durchaus nicht verlegen – und seiner 1883 uraufgeführten Sinfonie Nr. 3 fehlt es keineswegs an wienerischem Charme.
Von alpenländischer Stimmung erfüllt ist auch Gustav Mahlers Tondichtung „Blumine“, ursprünglich ein Satz aus seiner ersten Sinfonie. Als Direktor der Wiener Hofoper war Mahler zwar einflussreich, aber letztlich glücklos – nicht zuletzt aufgrund jener fortgesetzten antisemitischen Hetze dort, die Jahre später auch seinen Protegé Erich Wolfgang Korngold aus Wien vertreiben sollte. Anfang der 1930er-Jahre startete Korngold eine zweite, sehr erfolgreiche Karriere als Filmkomponist in Hollywood. Für sein 1939 vollendetes Violinkonzert griff er auf mehrere Soundtracks zurück, die er im Auftrag der Warner Brothers komponiert hatte – ein gewisses cineastisches Flair ist dem zündenden Stück denn auch deutlich anzumerken.
Dieses attraktive Programm mit Wiener Schwerpunkt steht unter Leitung des italienisch-dänischen Maestros Giordano Bellincampi, der von 2012 bis 2017 Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker war. Akiko Suwanai ist bereits einige Tage zuvor im 1. Kammerkonzert zu erleben. Die japanische Geigerin wird von der internationalen Presse immer wieder für die bestechende Klarheit ihres Tons und die Schlüssigkeit ihrer Interpretationen gefeiert – hörbar auch in einer Reihe hochgelobter CD-Einspielungen bei Decca.