Strahlender Ausklang

11. Philharmonisches Konzert

Duisburger Philharmoniker

Karl-Heinz Steffens Dirigent

Alban Gerhardt Violoncello

Karl-Heinz Steffens Dirigent · Foto: Stefan Wildhirt

Karl-Heinz Steffens Dirigent
Foto: Stefan Wildhirt

Alban Gerhardt Violoncello · Foto: Kaupo Kikkas

Alban Gerhardt Violoncello
Foto: Kaupo Kikkas

Gut 35 Jahre trennen Sergej Prokofjews „Symphonie classique“ von seinem Sinfonischen Konzert für Violoncello und Orchester. Zwei Weltkriege liegen zwischen den beiden Werken, das Ende des russischen Zarenreiches und der Übergang von den idealistisch gestimmten Anfangsjahren der Sowjetunion in die bleierne Zeit des stalinistischen Terrors. Auch für den Komponisten selbst waren es bewegte Jahre: Nachdem er 1918 in den Westen übersiedelt war, folgte ein unstetes Wanderleben, das ihn nach Frankreich, in die USA und für zwei Jahre auch ins bayerische Ettal führten. 1936 kehrte er in die Sowjetunion zurück – mit Konsequenzen für sein Leben und Schaffen, die er in schwer verständlicher Naivität zuvor völlig unterschätzt hatte.

Die „Symphonie classique“ hat das Publikum mit ihrem Witz, ihrer Eleganz und unbeschwerten Spielfreude schon immer bezaubert. Der 25-jährige Komponist macht sich hier mit großem Respekt und einem leichten Anflug von Ironie die sinfonische Sprache Joseph Haydns zu eigen. Das Sinfonische Konzert für Violon­cello und Orchester dagegen ist von dunkler Gewalt und tragischer Wucht gezeichnet. Es ist die Neufassung eines 1938 entstandenen Cellokonzerts, dem in seiner Urgestalt kein Erfolg beschieden war. Mstislaw Rostropovich hatte die Umarbeitung angeregt und war 1952 auch der Solist bei der Moskauer Uraufführung.

Der Berliner Cellist und ECHO-Preisträger Alban Gerhardt zählt in seinem Fach seit fast drei Jahrzehnten zur internationalen Spitzengruppe. Er ist mit den Wandlungen des Prokofjew-Konzerts gut vertraut; 2008 hat er beide Versionen mit dem Bergen Symphony Orchestra eingespielt. Karl-Heinz Steffens wechselte nach sechs Jahren als Solo-Klarinettist der Berliner Philharmoniker 2007 auf die „andere Seite“: Er wurde Generalmusikdirektor der Staatskapelle Halle und übernahm die musikalische Leitung der Staatsphil­harmonie Rheinland-Pfalz sowie der Norwegischen Nationaloper in Oslo. Im Sommer 2019 wurde er zum General­musikdirektor der Staatsoper Prag berufen. Dort ist natürlich Wolfgang Amadeus Mozart der unangefochtene Hausgott. Steffens ehrt ihn mit der Aufführung seiner letzten Sinfonie, die sich „als strahlender Ausklang über alles Erdenleid zu lichten Höhen“ aufschwingt, wie der legendäre Salzburger Festspielleiter Bernhard Paumgartner formulierte.

Öffentliche Proben
vor allen philharmonischen Konzerten
Dienstags 12.00 – 12.30 Uhr. Eintritt frei

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