Romantische Idyllen
3. Philharmonisches Konzert
Duisburger Philharmoniker
Rory Macdonald Dirigent
Sebastian Stevensson Fagott
Wolfgang Amadeus Mozart
Ouvertüre und Ballettmusik aus „Idomeneo“ KV 366
Carl Maria von Weber
Konzert für Fagott und Orchester F-Dur op. 75
Richard Wagner
Siegfried-Idyll
Robert Schumann
Ouvertüre, Scherzo und Finale E-Dur op. 52
Karten 9,00 / 15,00 / 19,00 / 25,00 / 30,00 / 36,00 €,
ermäßigt 5,00 / 8,00 / 10,00 / 13,00 / 15,50 / 18,50 €
Konzerteinführung jeweils um 19.00 Uhr
im großen Saal des Theaters am Marientor
Wer über Nacht berühmt werden will, darf keinen allzu festen Schlaf haben. Rory Macdonald war noch wach, als die prestigereiche Glyndebourne Touring Opera morgens um vier bei ihm anrief. Der junge schottische Dirigent sollte am kommenden Abend für einen erkrankten Kollegen die Leitung von Mozarts „Idomeneo“ in Plymouth übernehmen – natürlich ohne Probe. Der Maestro, eben erst von einem feuchtfröhlichen Abend mit Freunden heimgekommen, besann sich nicht lange und sagte zu. Damals, im Herbst 2003, war Rory Macdonald gerade mal 23 Jahre alt, hatte Klavier und Violine studiert und zwei Jahre lang als Assistent dem großen Ivan Fischer in Budapest über die Schulter geschaut. Ein reguläres Kapellmeister-Studium hatte ihn nie gereizt; er wollte lieber in der Praxis lernen und von den Großmeistern des Taktstocks. Das Konzept ging auf: Noch während seiner Lehrzeit bei Antonio Pappano am Royal Opera House Covent Garden in London konnte Rory Macdonald selbst Vorstellungen übernehmen und sich so ein breites Opernrepertoire erarbeiten. Letzten Schliff im Konzertfach holte er sich danach als Assistent Mark Elders beim Hallé Orchestra.
Solchermaßen gerüstet hat Rory Macdonald seither zielstrebig die internationalen Konzert- und Opernpodien erobert – von Bergen bis Sydney, von Peking bis Wien. „Idomeneo“ ist dabei sein Maskottchen geblieben: Die hoch inspirierte, auf der Bühne leider meist weggelassene Ballettmusik aus Mozarts frühem Geniestreich dirigiert er auch in Duisburg. Von dort aus tastet er sich weiter ins 19. Jahrhundert vor: Carl Maria von Webers Fagottkonzert entfaltet um die lyrische Idylle des Mittelsatzes herum ein turbulentes virtuoses Treiben – das rechte Futter für den temperamentvollen Solisten Sebastian Stevensson. Der junge Schwede wurde noch während seines Studiums zum stellvertretenden Solofagottisten an die Norwegische Oper in Oslo berufen und wechselte kürzlich zu den Münchner Philharmonikern. Mit Wagners „Siegfried-Idyll“ und Robert Schumanns „Ouvertüre, Scherzo und Finale“ präsentiert sich die deutsche Romantik von einer ungewöhnlich lichten, tänzerisch beschwingten Seite.
In dieser Saison illustrieren Fotoarbeiten von Franck Pizzoferrato die Philharmonischen Konzerte.