Marxloh Music Circus
Ludger Engels
Kurator und Regie
Koray B. Sari
Musikalische Recherche und Leitung
Inner Unity Ensemble
(bekannt aus „Female Voice of Iran“)
Eternum Saxophonquartett
Fabijan Balkan Brass
Tanzgruppe Afir
Emanuele Soavi Incompany
Mitglieder der Duisburger Philharmoniker
und viele weitere
Wahre Schönheit liegt nicht in der Einheit, sondern in der Vielfalt. Und für diese Vielfalt steht Duisburg Marxloh wie kaum ein anderer Stadtteil. Hier spiegelt sich exemplarisch die Geschichte des Ruhrgebiets wider: Errichtet um 1880 als stolzer Arbeiterstadtteil, gebeutelt durch den Strukturwandel in den 1970ern, wird Marxloh heute auch durch migrantische Communities kulturell geprägt.
„Marxloh Music Circus“, ein von Regisseur Ludger Engels konzipiertes und inszeniertes Projekt, macht diesen kulturellen Reichtum erlebbar. Angelehnt an John Cages „Musicircus“, wird das Pollmann-Eck zu einem Panoptikum des musikalischen Lebens in Marxloh. Die Duisburger Philharmoniker spielen auf der Weseler Straße in einer fein austarierten räumlichen Collage neben türkischen Hochzeits-Musikern, einem Schalmei-Spieler und einer Brass Band, begleitet von der Emanuele Soavi incompany, zusammen mit lokalen Profis und begeisterten Laiinnen und Laien. Auf seiner musikalischen Entdeckungsreise ausfindig gemacht hat diese zuvor Koray B. Sari – Gitarrist, Bağlama-Spieler und musikalischer Leiter des Projekts.
Was den Zuhörer:innen geboten wird, hängt natürlich auch davon ab, wie sie sich selbst in dieser begehbaren Collage bewegen: Hier komponiert jeder sein eigenes Stück „mit den Füßen“.
Gibt es bisher ungehörte Schnittpunkte zwischen den Klängen der orientalischen Laute „Oud“ und denen des örtlichen Gesangvereins? Welche kreativen Prozesse werden bei der Begegnung von klassisch-westlicher Kammermusik und dem türkischen Volkstanz „Halay” freigesetzt? Finden Sie es heraus in diesem spannenden Projekt von Ludger Engels und Koray B. Sari, das nicht die Einheit, sondern die Vielfalt feiert – nicht die Homophonie, sondern die Polyphonie.
In Zusammenarbeit mit der
STUDIO 47 .live berichtete:
Ludger Engels · Foto: Ric Schachtebek