Kreaturen aus Klang

2. Philharmonisches Konzert

Duisburger Philharmoniker

Benjamin Shwartz Dirigent

Theresa Grünhage Visuals

SIGNUM Saxophone Quartet

Blaž Kemperle Sopransaxophon

Hayrapet Arakelyan Altsaxophon

Alan Lužar Tenorsaxophon

Guerino Bellarosa Baritonsaxophon

– Artists in Residence –

Benjamin Shwartz Dirigent · Foto: Nurit Mozes

Benjamin Shwartz Dirigent
Foto: Nurit Mozes

SIGNUM Saxophone Quartet · Foto: Andrej Grilc

SIGNUM Saxophone Quartet
Foto: Andrej Grilc

Es steht nicht im ehrwürdigen „Oxford Dictionary“ und auch in keinem anderen geläufigen Wörterbuch. „Lollapalooza“ – das ist ein Kracher, ein Knaller, ein Volltreffer. So sah es auch der amerikanische Komponist John Adams, dessen gleichnamiges Orchesterstück 1995 als Geburtstagsgeschenk für Simon Rattle entstand. Adams interessierte sich vor allem für den Rhythmus, der in dem Wort steckt: Bis zum ekstatischen Taumel jagt er ihn in knapp sieben Minuten pausenlos durchs Orchester. Mit seinem unwiderstehlichen Groove, seiner hochglanzpolierten Klangoberfläche ist „Lollapalooza“ ein typischer Vertreter der amerikanischen „Minimal Music“.

Die kann allerdings auch ganz anders klingen – so wie bei Philip Glass, der im Gegensatz zu John Adams’ metallisch gleißendem Wolkenkratzer-Stil eher melancholische, gedeckte Klangmuster entwirft. 1995 komponierte er sein Konzert für Saxophon-Quartett und Orchester, mit dem das SIGNUM Saxophone Quartet seinen Einstand bei den Philharmonischen Konzerten gibt. Duisburgs „Artists in Residence“ zeigen den Komponisten hier von einer ungewohnten, weniger „minimalistischen“ Seite: Das Stück besticht durch einen entspannten lyrischen Fluss, der sich aber mitunter zu turbulenten, jazzinspirierten Stromschnellen verdichtet.

Eine Generation jünger als John Adams und Philip Glass ist der aus Philadelphia stammende Mason Bates. Er hat viel von den beiden gelernt, verweist aber auch gern auf seine Nähe zu Jazz, Rock und der kalifornischen DJ-Kultur. Seine „Anthology of Fantastic Zoology“ setzt den schrägen Humor von Camille Saint-Saëns’ „Karneval der Tiere“ fort. Allerdings sind Bates’ flatternde und schwirrende, kriechende und schleichende, hüpfende und rennende Klangkreaturen nur die Produkte einer bizarren Fantasie. Zu flüchtigem Leben gelangen sie in den virtuellen Live-Skulpturen der Lichtkünstlerin Teresa Grünhage.

Benjamin Shwartz arbeitet regelmäßig mit Mason Bates zusammen und kennt sich in seinem schillernden Klangkosmos bestens aus. In der Konzertsaison 2019/2020 war der amerikanisch-israelische Maestro Erster Gastdirigent der Duisburger Philharmoniker. Kompetenz und Lockerheit, künstlerische Ernsthaftigkeit und jugendliches Musizierfeuer: Mit diesen Qualitäten hat der sympathische Musiker das Orchester ebenso wie das Duisburger Publikum im Sturm erobert.

Das Projekt „Artists in Residence“ wird gefördert von der Peter Klöckner-Stiftung

Öffentliche Proben
Die im play! angekündigte öffentliche Probe
muss leider ausfallen.

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