Olympisches Feuer
1. Philharmonisches Konzert
Duisburger Philharmoniker
Giordano Bellincampi Dirigent
Frank Peter Zimmermann Violine
Dmitri Schostakowitsch
Festliche Ouvertüre op. 96
Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 cis-Moll op. 129
Peter Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64
Ermöglicht durch die Peter Klöckner-Stiftung
Karten 9,00 / 15,00 / 19,00 / 25,00 / 30,00 / 36,00 €,
ermäßigt 5,00 / 8,00 / 10,00 / 13,00 / 15,50 / 18,50 €
Konzerteinführung jeweils um 19.00 Uhr
im großen Saal des Theaters am Marientor
Die Eröffnungsveranstaltung der Moskauer Sommer-Olympiade von 1980 war ein Monumentalereignis ganz nach dem Geschmack der sowjetischen Parteispitze: Auf den Tribünen formierten sich Tausende von Statisten zu lebenden Bildern; antik gewandete Mädchen und Jünglinge trugen die olympischen Ringe ins Stadion. Die begleitenden Fanfarenklänge dazu waren, mehr effektvoll als subtil, aus jener „Festlichen Ouvertüre“ geschnitten worden, mit der Dmitri Schostakowitsch 1954 den Jahrestag der großen sozialistischen Oktoberrevolution besungen hatte. Dem Komponisten hätte diese bizarre Zweitverwertung wahrscheinlich jenes leicht spöttische Lächeln abgenötigt, das auch viele seiner Werke kennzeichnet: Es ist eine Musik der Masken und Chiffren, vieldeutig, hintergründig, undurchdringlich.
So geschickt sich Schostakowitsch auch stets den Schergen der Macht zu entziehen wusste, so verlässlich und treu war er in seinen Freundschaften. Etwa zu „Dodik“, dem großen Geiger David Oistrach, dem er 1967 das zweite Violinkonzert zum 60. Geburtstag dedizierte. Dabei hatte er sich freilich ein bisschen verrechnet – der Widmungsträger wurde erst 59. Und so gab es im folgenden Jahr mit der Violinsonate op. 134 gleich noch ein weiteres gewichtiges Präsent dazu. Das zweite Violinkonzert schrieb Schostakowitsch in einer Phase massiver gesundheitlicher Probleme. Jenes virtuose Feuer, das im 1948 vollendeten ersten Violinkonzert lodert, ist hier einer herben, hochverdichteten Linearität gewichen, aus der freilich immer wieder lyrische Inseln von bezwingender Schönheit hervortreten.
Für dieses faszinierende und auratische Werk ist der aus Duisburg stammende Frank Peter Zimmermann fraglos der berufene Interpret: Ein Geiger der Weltklasse, der seine unanfechtbare musikalische Autorität und sein hohes künstlerisches Ethos stets mit größter Bescheidenheit in den Dienst der Sache stellt. Das packende Finale dieser glanzvollen russischen Saisoneröffnung gestalten die Duisburger Philharmoniker und GMD Giordano Bellincampi mit Tschaikowskys schicksalhaft bewegter Sinfonie Nr. 5.
In dieser Saison illustrieren Fotoarbeiten von Franck Pizzoferrato die Philharmonischen Konzerte.