Das ist: … mein Orchester! Luisa Höfs

Das ist: … mein Orchester! Luisa Höfs

Luisa Höfs, Violine

In welcher Stadt sind Sie geboren?
Im wunderschönen Hamburg.

Wo haben Sie studiert?
Ich studiere noch in Stuttgart bei Anke Dill und mit meinem Streichquartett, dem Pierrot Quartett, studiere ich in Hannover bei Oliver Wille einen Future Master.

Was lieben Sie an Ihrem Beruf?
Ich habe wirklich das Glück, mein Hobby zum Beruf zu machen. Ich interessiere mich für die Sprache, die die Komponisten gewählt haben, um eine Emotion, oder mitunter sehr private, oder auch politisch motivierte Aussagen zu treffen. Und es ist immer wieder schön, in einem Konzert alles gegeben zu haben und danach die unmittelbare Reaktion des Publikums zu erfahren.

Was wäre Ihr Traumberuf, wenn Sie kein Musiker geworden wären?
Musikerin war immer mein Traumberuf. Am Ende meiner Schulzeit habe ich dennoch einige Alternativen in Erwägung gezogen. Wahrscheinlich wäre ich Medizinerin geworden.

Welche Eigenschaft an Ihrem Instrument schätzen Sie besonders?
Ich mag den Klang der Geige, besonders den sonoren Klang der tieferen Saiten. Die Komponisten haben uns sehr großzügig bedacht. Als erste Violine im Orchester hat man meistens die schönen Melodien zu spielen, wir haben von allen Orchesterinstrumenten die meisten Solokonzerte, die vielen Streichquartette, und auch für Violine alleine können wir auf ein großes Repertoire blicken. Wir können uns, ähnlich wie ein Klavier, selbst begleiten und trotzdem so melodiös und cantabel musizieren wie ein Sänger.

Was bedeutet es Ihnen, bei den Duisburger Philharmonikern zu spielen?
Ich bin ja erst seit kurzer Zeit dabei, seit Mai 2017. Und schon ist mir das Orchester sehr ans Herz gewachsen. Ich liebe es, Oper zu spielen. Wir dürfen hier in Duisburg mit sehr guten Sängern und Dirigenten arbeiten, auch dank der Opernehe mit den Düsseldorfer Kollegen in der Deutschen Oper am Rhein. Die vielen Sinfoniekonzerte in unserem ausgezeichneten Konzertsaal Philharmonie Mercatorhalle ergänzen unser abwechslungsreiches Arbeitsfeld.

Was schätzen Sie am Duisburger Publikum?
Die Treue und Begeisterungsfähigkeit! Die Kinder, die zu uns in die InstrumenTour kommen, sind so neugierig und fasziniert. Das ist immer wieder toll zu beobachten und zu begleiten!

Gibt es ein Konzert, das Sie so schnell nicht vergessen werden?
Es gibt viele Konzerte, die mir in besonderer Erinnerung sind. Meinen Einstand in Duisburg hatte ich mit einem klassischen Programm, mit einer Mozart- und Haydn-Sinfonie. Zuvor habe ich schon viel in anderen Orchestern gespielt, die sich besonders mit „historisch informierter Aufführungspraxis“ beschäftigen und auf dieses Repertoire spezialisiert sind. Ich war gespannt, wie ein Orchester diesen Spagat zwischen den vielen Genres meistert und war sehr beeindruckt mit welcher Energie und Klangsprache sich das Orchester dieser Art von Musik widmet! Beim Haniel OpenAir im September 2017 hat mich vor allem das Publikum sehr beeindruckt. Wir saßen bei 13 Grad und strömendem Regen unter einer überdachten Bühne mit Winterjacken und Polarausrüstung. Vor uns auf dem Opernplatz saßen Tausende unter freiem Himmel und ließen sich fröhlich nass regnen, um unserer Musik zu lauschen!

Haben Sie einen Lieblingskomponisten?
Ja, das ändert sich immer wieder. Oft ist es der Komponist, von dem ich gerade Werke einstudiere. Bach gehört immer dazu, ich bin begeistert von Wagners Opern, von Beethovens späten Streichquartetten, Mozart reinigt die Seele, Verdi und Puccinis Opern sind toll zu spielen. Auch neue Werke begeistern mich immer wieder z. B. von Jörg Widmann, György Kurtàg, oder Rebecca Saunders.

Welche Komposition würden Sie mit auf eine einsame Insel nehmen?
Bachs Sonaten und Partiten für Violine Solo. Da muss ich nicht lange überlegen!

Was tun Sie, wenn Sie nicht musizieren?
Ich koche und backe sehr gerne für nette Menschen. Im Winter lese und handarbeite ich im gemütlichen Wohnzimmer bei Kerzenschein, und im Sommer bin ich sehr oft draußen auf der Slackline, oder schwimmend im Wasser.

Haben Sie einen Lieblingsort oder ein Lieblingsrestaurant in Duisburg?
Einfach Brendel gehört zu meinen absoluten Favoriten in Duisburg! Am Innenhafen und auf dem Kaiserberg gehe ich sehr gerne spazieren.

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