Daniel Cohen

Ausgebildet an der Royal Academy of Music in London, war Daniel Cohen als Geiger lange Zeit Mitglied im West–Eastern Divan Orchestra, wo er auch dessen Gründer und Diri­genten Daniel Barenboim bei vielen Projekten assistierte, unter anderem bei einem Beethoven-Zyklus und der Einspielung von Boulez’ „Derive II“. In der Saison 2013/14 hielt Daniel Cohen das „Dudamel Fellow“ in Los Angeles inne. Ein Jahr später war er „Conducting Fellow“ beim Tanglewood Music Festival. Noch während seiner Studienzeit wurde er zum Music Director des Jersey Chamber Orchestra ernannt. Diese Position hatte er für 10 Jahre inne.

In der Saison 2015/16 war Daniel Cohen als Kapell­meister an der Deutschen Oper Berlin engagiert, wo er in zahlreichen Vorstellungen unter anderem „Così fan tutte“, „Don Giovanni“, „Die Zauberflöte“, „Il barbiere di Siviglia“, „Dornröschen“, „Lucia di Lammermoor“, „La Traviata“ und Georg Friedrich Haas’ Oper „Morgen und Abend“ dirigierte. Nach seinem Debüt an der Staatsoper Berlin mit Strawinskis „Le sacre du printemps“ in der Saison 2016/17 kehrte er für „Die Zauberflöte“ und „Il barbiere di Siviglia“ zurück. Darüber hinaus leitete er die Wiederaufnahme der Produktion „Turn of the screw“ von Benjamin Britten.

„Klarheit und Exaktheit. Es gibt schwierige Inszenierungen, wo man vielleicht nicht immer hört, wo das Orchester ist, und da muss man den Einsatz wirklich mitbekommen. Ich schätze auch Diri­gent_innen, die bei langen Phrasen mitatmen. Daniel Cohen, der The Turn of the Screw dirigiert, ist dafür ein sehr gutes Beispiel.“

Maria Bengtsson im Interview über Daniel Cohen, VAN Magazin, April 2018

Daniel Cohen debütierte bereits an der Canadian Opera Company mit Mozarts „La clemenza di Tito“ in der Inszenierung von David Alden. An der Oper in Tel Aviv leitet er „La Cenerentola“, „Die Entführung aus dem Serail“, „Le nozze di Figaro“, „Rigoletto“, „Otello“, „Lady Macbeth von Mzensk“, „Pique Dame“ und „Wozzeck“.

Ähnlich breit gefächert ist sein Repertoire im sinfonischen Bereich: er dirigierte in Konzerten u. a. die Staatskapelle Berlin, das Los Angeles Phil­harmonic Orchestra, die Dresdner Phil­harmonie, das Helsinki Phil­harmonic Orchestra, das RTÉ National Symphony Orchestra in Dublin, das West Australian Symphony Orchestra, das Orchestra del Maggio Musicale in Florenz, das Milwaukee Symphony, das Israeli Phil­harmonic Orchestra, das Orchestre de Chambre de Lausanne und das Sinfonieorchester Basel.

Einer seiner Schwerpunkte liegt auf der zeitgenössischen Musik: 2011 bis 2013 war er Teilnehmer des „Lucerne Festival Academy Composer Project“, geleitet von Pierre Boulez. Eine enge Zusammenarbeit verbindet Daniel Cohen mit Mitgliedern des London Symphony Orchestra im Rahmen des „LSO Soundhub programme for young composers“. Er ist künstlerischer Leiter des Gropius Ensemble und kuratiert Projekte, die den Grenzbereich zwischen Musik und Theater erkunden.

Daniel Cohen ist ab Oktober 2018 Generalmusikdirektor des Staats­theaters Darmstadt.

Auftritte in der Spielzeit 2020/2021:

Quelle: www.impresariat-simmenauer.de
Foto: Kaupo Kikkas