Kai & Friends Vol. 7

Julius Eastman

Mirela Zhulali Klavier

Itxaso Etxeberria Klavier

Benedikt ter Braak Klavier

Kai Schumacher Klavier

Philo Tsoungui Drums

Florence Mankenda Vocals

Warped Type Visuals

Mitglieder der Duisburger Philharmoniker:
Kirsten Kadereit-Weschta, Norbert Weschta, Kersten Stahlbaum, Kevin Anderwaldt, Cathy Heidt, Friedmann Dressler, Max Dommers

Julius Eastman ist der beste Beweis dafür, dass auch die jüngere Musikgeschichte aufregende Entdeckungen bereithält. Als Schwuler und Schwarzer sah sich der 1940 geborene US-Komponist in eine doppelte Außenseiterrolle gedrängt, die ihn nicht nur in seinem musikalischen Schaffen, sondern auch im Leben zu völliger Kompromisslosigkeit trieb. Künstlerische Erfolge blieben rar, mit Weggefährten wie John Cage überwarf er sich, und nachdem seine letzten Lebensjahre von Drogensucht und Obdachlosigkeit überschattet worden waren, starb er 1990 einsam und vergessen in einem Krankenhaus in Buffalo, New York. Bereits zum siebten Mal mit seiner beliebten Reihe „Kai & Friends“ zu Gast, gewährt uns der Pianist Kai Schumacher in dieser Spielzeit Einblicke in Eastmans faszinierende minimalistische Klangsprache, der der politisch aktive Komponist bewusst kämpferische Radikalität und Härte beigesellte. Neben dem Konservativismus der Gesellschaft insgesamt lehnte er auch die Borniertheit der musikalischen Avantgarde seiner Zeit ab. Titel wie „Evil N****r“ oder „Gay Guerilla“ sollten bewusst das Establishment provozieren – und gleichzeitig zur ideellen Botschaft eines Künstlers werden, der den offensiven Umgang mit der eigenen Identität als homosexueller Afroamerikaner als Kern seines Schaffens ansah.

Foto Kai Schumacher: Marvin Böhm

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