Heiterkeit und Melancholie
4. Philharmonisches Konzert
Duisburger Philharmoniker
Giordano Bellincampi Dirigent
Nicolas Altstaedt Violoncello
Franz Schubert
Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200
Thomas Agerfeldt Olesen
Konzert für Violoncello und Orchester
– Deutsche Erstaufführung –Auftragswerk des Aarhus Symphony Orchestra und der Duisburger Philharmoniker
Antonín Dvořák
Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88
Ermöglicht durch die Peter Klöckner-Stiftung
Karten 9,00 / 15,00 / 19,00 / 25,00 / 30,00 / 36,00 €,
ermäßigt 5,00 / 8,00 / 10,00 / 13,00 / 15,50 / 18,50 €
Konzerteinführung jeweils um 19.00 Uhr
im großen Saal des Theaters am Marientor
Das kleine Königreich Dänemark war schon immer ein guter Nährboden für originelle musikalische Köpfe. Dazu zählt auch der 1969 geborene Komponist Thomas Agerfeldt Olesen. Er schreibt eine farbige, ereignisreiche und erfrischend unakademische Musik, die ganz unmittelbar den Weg zum Hörer findet. Sein neues Cellokonzert wird kurz nach der Weltpremiere in Aarhus von den Duisburger Philharmonikern zur deutschen Erstaufführung gebracht. Den Solopart übernimmt dabei der junge deutsch-französische Cellist Nicolas Altstaedt, der seine makellose Technik und wache Musikalität immer gerne in den Dienst der Avantgarde stellt – er arbeitete unter anderem mit Sofia Gubaidulina, Matthias Pintscher und Jörg Widmann zusammen.
Wenn heute ein profilierter Komponist ein Orchesterwerk in Angriff nimmt, steht in aller Regel ein gut dotierter Kompositionsauftrag im Hintergrund. Von solchen Bedingungen konnte Franz Schubert nur träumen: Er schrieb seine frühen Sinfonien allesamt für Schul- oder Amateur-Orchester; die Aufführungen, wenn sie denn überhaupt stattfanden, hatten keinerlei öffentliches Echo. Auch bei der formal und stilistisch höchst eigenständigen dritten Sinfonie ist durchaus nicht klar, ob sie zu Lebzeiten des Komponisten je erklungen ist. Veröffentlicht wurde sie erstmals 1884 im Rahmen der alten Schubert-Gesamtausgabe, deren Herausgeber Johannes Brahms von ihrem Wert keineswegs überzeugt war. Ganz im Gegensatz übrigens zu seinem Protegé Antonín Dvořák, der die Musik des jungen Franz Schubert wegen ihrer „harmonischen Progressionen“ und „exquisiten Details der Orchestrierung“ hoch schätzte.
Ein später Widerhall dieser wienerisch-heiteren, von melodischem Reichtum überquellenden Klangwelt findet sich noch in Dvořáks achter Sinfonie, die 1890 in Prag uraufgeführt wurde. Der böhmische Meister ließ sich bei der Komposition durch die idyllische Landschaft um seinen Sommersitz Vysoká inspirieren, wo er neben der Musik auch mit großer Leidenschaft Gartenbau und Taubenzucht betrieb. Die Beschaulichkeit des Landlebens hat sich dem Werk unverkennbar eingezeichnet – der typische Tropfen slawischer Melancholie fehlt allerdings auch hier nicht.
In dieser Saison illustrieren Fotoarbeiten von Franck Pizzoferrato die Philharmonischen Konzerte.