Gegensätze ziehen sich an

Thomas Jung Dirigent

Bernhard Schwarz Violoncello

studio-orchester duisburg

Das studio-orchester duisburg stellt in seinem Programm zwei sehr unterschiedliche Werke einander gegenüber – ein selten aufgeführtes Cellokonzert und einen Gassenhauer der sinfonischen Musik.

Das 2. Cellokonzert von Dimitri Kabalewski aus dem Jahr 1964 wirkt schroffer als andere seiner Werke, die noch während der Stalin-Zeit im Sinne der verordneten sowjetisch-optimistischen Form komponiert wurden. Dennoch ist das Stück, das nur selten aufgeführt wird, eine echte Entdeckung. Die Bandbreite reicht von elegischen über virtuos-rasante Passagen bis hin zu Melodien mit Ohrwurmcharakter. Markante Rhythmik und das Saxophon im Bläsersatz erinnern an Einflüsse des Jazz. Bernhard Schwarz, der frühere Solocellist der Neuen Philharmonie Westfalen, wird als Solist zu hören sein.

Im zweiten Teil folgt die 8. Sinfonie von Antonin Dvořák, die zu den meistgespielten seiner Sinfonien gehört und reich an Anklängen an slawische und böhmische Volksmusik ist. Was manchen Kritikern nach der Uraufführung 1890 missfiel – die überbordende Fülle an unterschiedlichen melodischen Einfällen – wurde vom breiten Publikum und anderen honoriert. Kollege Janaček schrieb: „Dvořák führt eine solche Figur in einer Stimme nicht bis zum Überdruss durch; kaum hast du sie kennengelernt, schon winkt dir freundlich die zweite. Du bist in einer ständigen angenehmen Erregung.“

Das studio-orchester duisburg, das hier unter der Leitung von Thomas Jung auftritt, wurde 1970 gegründet und ist seit nunmehr über vier Jahrzehnten ein fester Bestandteil des Duisburger Musiklebens. Seine Mitglieder arbeiten teils als freischaffende Musiker, Musikpädagogen oder professionelle Orchestermusiker, teils in ganz anderen Berufen. Allen gemeinsam ist die große Leidenschaft für die Musik und der Wunsch, dass die Konzerte des Orchesters mehr sein sollen als professionelle Routine: nämlich ein gemeinsames Erlebnis von Musizierenden und Zuhörenden.

Foto Thomas Jung: Bastian Hughes

Eingestellt unter Gast- und Sonderkonzerte | Zurück zur Startseite