Ballnacht und Totentanz
3. Philharmonisches Konzert
Duisburger Philharmoniker
Axel Kober Dirigent
Rafael Sars Schlagzeug
Johannes Wippermann Schlagzeug
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„Spices, Perfumes, Toxins!“ – „Gewürze, Düfte, Gifte“ verheißt das Programm. Sind wir im Konzertsaal oder auf einem orientalischen Markt? So genau kann man das gar nicht sagen, denn Avner Dormans Konzert für Schlagzeug-Duo und Orchester zieht das Publikum vom ersten Moment an hinein in eine exotisch bunte, betörend duftende Klang- und Bilderwelt. Im ersten Satz („Spices“) entfalten kreisende indische Tala-Rhythmen ihre narkotisierende Wirkung; im zweiten („Perfumes“) konstruiert der 1975 geborene israelische Komponist eine „multikulturelle Polyphonie“ zwischen Barockarie, orientalischer Folklore und Jazz. Das Finale („Toxins“) schließlich wird seinem „giftigen“ Titel vollauf gerecht – hier wirbeln die Schlagstöcke mit einer elementaren Kraft, die vital und zerstörerisch zugleich wirkt.
Johannes Wippermann, Schlagzeuger im WDR Sinfonieorchester, hat mit dem explosiven Stück an der Seite des österreichischen Percussion-Stars Martin Grubinger schon 2017 die Kölner Philharmonie gerockt. Rafael Sars, der aus den Niederlanden stammt, wurde 2012 in die Orchesterakademie der Düsseldorfer Symphoniker aufgenommen und war von 2014 bis 2019 Mitglied der Duisburger Philharmoniker. Inzwischen ist er Solopauker beim WDR Funkhausorchester. Gemeinsam bilden sie eine Hälfte des erfolgreichen Ensembles Repercussion, das 2018 den Förderpreis des Landes NRW erhielt und mit seiner Duisburger Konzertreihe BEAT regelmäßig Jubelstürme hervorruft.
Bevor die beiden vor ihrer weitläufigen Batterie aus Trommeln, Marimbas und Vibraphonen Platz nehmen, heizt GMD Axel Kober den Saal mit tanzinspirierter Orchestermusik auf: Leonard Bernsteins Ouvertüre zu „Candide“ rührt Mahler, Schostakowitsch und knalligen Bigband-Sound zu einem hochprozentigen Cocktail zusammen. Die Sinfonischen Tänze aus dem Jahre 1940 sind Sergej Rachmaninows letztes Werk. Mit ihrer opulenten Klangfassade und ihrem seidigen Walzerschwung beschwören sie noch einmal den Glanz jener Belle Époque, die in den Geschützfeuern des Ersten Weltkriegs unterging. Rachmaninows Musik macht diesen Untergang zum packenden Kino für die Ohren – eine rauschende Ballnacht, die sich in einen grausigen Totentanz verwandelt. Der Anfang des dreisätzigen Werkes wurde sogar als Fernseh-Jingle berühmt: Wer regelmäßig die Wissenschaftssendung „Quarks“ im WDR schaut, kann das markante Motiv mühelos mitsingen – was aber natürlich keine Einladung sein soll!
Öffentliche Proben
Die im play! angekündigte öffentliche Probe
muss leider ausfallen.