Vom Mut, die Perspektive zu wechseln
Hinter Galileis Entdeckung stand viel mehr als der Beweis jener 60 Jahre alten kopernikanischen Hypothese, nach der die Planeten (einschließlich der Erde) um die Sonne kreisen. Der Wissenschaftler setzte sich über alle Gesetze und Konventionen hinweg, indem er es einfach wagte, seinem Blick zu trauen. Damit machte er nachdrücklich klar, dass vermeintliche Wahrheiten immer von einem historischen Kontext abhängen, der ihnen begrenzte Gültigkeit gibt und mit dem sie unter Umständen auch wieder verschwinden.
Vor diesem Hintergrund spielen wir im play! der Konzertsaison 2019/2020 mit Perspektiv- und Bedeutungswechseln:
Die Fotoserie „Musikalische Skalierung“ zur Einleitung der Kapitel stellt die Frage: Was passiert eigentlich, wenn das vermeintlich Kleine zum Großen mutiert – und umgekehrt? Was ist, wenn unsere gewohnte Art, die Dinge zu betrachten, plötzlich etwas ganz Neues hervorbringt?
In der Grafikserie „Druckpalimpseste“ auf den Seiten der Philharmonischen Konzerte werden historische Druckgrafiken von farbigen Siebdrucken überlagert. Manche visuelle Aussagen werden dadurch verborgen und überschattet, andere entstehen neu – eine Einladung, unter die Oberfläche zu schauen.
Wir freuen uns auf ein Publikum, das bereit ist, gewohnte Perspektiven zu verlassen und einen frischen Blick auf die Dinge zu wagen. Seien wir offen für das Neue und Unerwartete, auch wenn es uns zunächst als das Fremde entgegentritt!
Die Fotos im „play!“
Jedes Jahresprogramm steht unter einem Thema, das mit einer Serie von Fotos illustriert wird. Die Bilder zur Spielzeit 2019/2020 unter dem Motto „Musikalische Skalierung“ können Sie hier sehen, in der Reihenfolge der Kapitel, denen sie vorangestellt sind. Alle Aufnahmen wurden von Kurt Steinhausen gemacht.