Friedemann Pardall kam, als bis zur Geburt unentdeckter Zwilling, 5 Minuten nach seinem Bruder in Frankenthal / Pfalz zur Welt. Zum Cello kam er eher zufällig, einfach weil er keine Geige spielen wollte und die Kreismusikschule Ludwigshafen nur noch Stunden für diese beiden Instrumente vergeben konnte. Zum ersten Mal freiwillig geübt hat Friedemann Pardall nach seinen ersten Erfahrungen im Jugendorchester. In der Zeit davor wurden die Instrumente lieber heimlich verstimmt, um eine Ausrede zu haben, warum die Zeit nutzbringender auf dem Fußballplatz verbracht werden musste.
Nach diversen Wettbewerbserfolgen sowie dem Zuspruch durch Familie und Freunde entschloss sich Friedemann Pardall entgegen seinem ursprünglichen Wunsch, Chemiker zu werden, doch zu einem Musikstudium, das er in Saarbrücken und Basel absolvierte und mit Auszeichnung abschloss. In dieser Zeit wurde er Solocellist des Jugendorchesters der Europäischen Gemeinschaft unter Claudio Abbado und Mitglied des Phoenix-Quartettes Frankfurt. Mit letzterem trat er im In- und Ausland auf und absolvierte Kurse bei Persönlichkeiten wie Sergiu Celibidache, Nicolaus Harnoncourt und Walter Levin.
Nach Stationen in Hamburg, Kiel und Bremen wurde er 1996 als erster Solo-Cellist der Duisburger Philharmoniker engagiert. Daneben konzertiert er weiterhin als Kammermusiker und Solist, u. a. mit Prokofjews Sinfonia concertante mit dem Warschauer Sinfonieorchester, und dem Dvorak-Konzert, das als Live-Mitschnitt mit den Duisburger Philharmonikern seit 2002 als CD vorliegt. In den letzten Jahren ergänzte er sein Wissen um die historisch informierte Aufführungspraxis u. a. durch Unterrichte bei Jaap ter Linden.
Seine Liebe zum Fußball pflegt er nach wie vor als gelegentlicher Tribünen-Gast beim MSV Duisburg.
Foto: Maria Laforge