Toccata 1
Thierry Escaich Orgel
Klangkaskaden und apokalyptische Sturzfluten brausen durch den Raum, wenn der französische Organist und Komponist Thierry Escaich zu seinen mitreißenden Improvisationen ansetzt. Seit 1992 wirkt der gefeierte Musiker als Professor am Pariser Conservatoire; seit 1997 ist er zudem Titularorganist an der Pariser Pfarrkirche Saint-Étienne-du-Mont – der ehemaligen Wirkungsstätte des legendären Maurice Duruflé. Eine Toccata des berühmten Vorgängers präsentiert Thierry Escaich auch bei seinem Debüt an der philharmonischen Eule-Orgel.
Überhaupt spielt die britische und französische Orgelromantik in seinem Programm eine zentrale Rolle; damit nutzt er ganz bewusst die spezifischen Klangeigenschaften des edlen Instruments, das 2009 im Stil einer großen englischen Konzertorgel des späten 19. Jahrhunderts konzipiert und gebaut wurde. Mit seiner „Evocation IV“ stellt Escaich auch eine eigene Komposition vor – ein Stück, das in seinem harmonischen Reichtum ebenso begeistert wie in seiner luxurierenden Farbenpracht und das bereits viele Kollegen in ihr Repertoire übernommen haben. Am Schluss des üppig gefüllten Orgelnachmittags steht natürlich eine große Improvisation: Auf der Basis zweier gegebener Themen wird Thierry Escaich eine ganze viersätzige Sinfonie aus dem Organistenärmel zaubern.
Die Eule-Orgel in der Philharmonie Mercatorhalle ist ein Geschenk der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
Foto: Guy Vivien