Ruhrtriennale 2014: Neither
Morton Feldman / Samuel Beckett
Neither
Musiktheater in der Inszenierung
von Romeo Castellucci
Duisburger Philharmoniker
Emilio Pomàrico Dirigent
Eir Inderhaug Sopran
Sergio Scarlatella, Gianni Plazzi Darsteller
Statisterie der Ruhrtriennale
Romeo Castellucci Regie und Bühne
Silvia Costa Mitarbeit Regie
Piersandra di Matteo, Stephan Buchberger Dramaturgie
Holger Schwark Sounddesign
Karten: 20,00 / 30,00 / 45,00 / 65,00 €, ermäßigt ab 10,00 €
Weitere Termine: Fr 12. / So 14. / Fr 19. / Sa 20. September 2014
Morton Feldmans „Neither“ kann als Versuch gelesen werden, die Gattung der Oper jenseits ihrer traditionellen Modelle neu zu definieren. Die Musik bewegt sich in zartesten Nuancierungen und wechselnden Zuständen. Schattenhaft sich überlagernde rhythmische Gewebe halten die Musik in der Schwebe und erzeugen ein Gefühl ständiger Beunruhigung. Die einsame Sopranstimme verstärkt diesen Eindruck mit ihren in höchster Lage gesungenen Repetitionen und kleinen Tonfolgen. Der karge, nur 87 Wörter umfassende Text von Samuel Beckett wird vollkommen in Klang aufgelöst.
Für Romeo Castellucci ist der Titel „Neither“ („weder“) der Schlüssel zum Werk und seiner Inszenierung. Die vielfältig verschränkten Gegensätze im Text, das Schwanken zwischen Selbst und Nichtselbst und die Oszillation der Musik zwischen Klang und Stille transformiert Castellucci in bedrohlich theatrale Bilder voll unaufgelöster Spannung. Es entsteht eine rätselhafte Atmosphäre, die sich an der Intensität und den psychologischen Patterns des amerikanischen film noir orientiert, ohne dessen erzählerische Logik aufzugreifen.
Nach den umjubelten Aufführungen von Richard Wagners „Tristan und Isolde“ im August und September 2011 sind die Duisburger Philharmoniker nun wieder mit einer markanten Musiktheater-Produktion bei der Ruhrtriennale zu Gast. Für die musikalische Leitung konnte mit Emilio Pomàrico einer der besten Kenner von Feldmans „Neither“-Partitur gewonnen werden; Solistin ist die norwegische Sopranistin Eir Inderhaug.
Einführung jeweils 19.45 Uhr
Dauer der Aufführung: 75 Minuten
Eine Produktion der Ruhrtriennale
Karten sind erhältlich über die Tickethotline – +49 (0) 221 / 280 210
oder www.ruhrtriennale.de
Foto: Stephan Glagla