Reformation und Revolution
8. Philharmonisches Konzert
Duisburger Philharmoniker
Giordano Bellincampi Dirigent
Imogen Cooper Klavier
Luigi Cherubini
Ouvertüre zu „Der Wasserträger“
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 19
Johann Sebastian Bach
Ricercar aus „Das musikalische Opfer“ BWV 1079
in der Orchesterfassung von Anton Webern
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 5 D-Dur op. 107 „Reformationssinfonie“
Ermöglicht durch KROHNE
Karten 9,00 / 15,00 / 19,00 / 25,00 / 30,00 / 36,00 €,
ermäßigt 5,00 / 8,00 / 10,00 / 13,00 / 15,50 / 18,50 €
Konzerteinführung jeweils um 19.00 Uhr
im grossen Saal des Theaters am Marientor
Hätte man Ludwig van Beethoven um 1800 nach dem Namen des größten lebenden Opernkomponisten gefragt, wäre die Antwort ohne Zögern erfolgt: Luigi Cherubini. Zu einer persönlichen Begegnung der beiden Meister kam es 1805 in Wien, wo Cherubini wegen der Aufführung seiner Revolutionsoper „Der Wasserträger“ weilte. Zur gleichen Zeit brachte auch Beethoven seinen „Fidelio“ auf die Bühne – allerdings mit deutlich weniger Erfolg. An seiner einzigen Oper hat der Komponist übrigens ebenso lange gefeilt wie an seinem zweiten Klavierkonzert, das nach der Uraufführung 1795 noch mehrfach umgearbeitet wurde. Seinem Verleger bot Beethoven das Stück mit der zweifelhaften Empfehlung an, dass er es „für keines von meinen besten ausgebe“. Es steht in der Gunst der Pianisten denn auch bis heute deutlich zurück – keineswegs zu Recht, wie ein Blick auf die feingliedrige motivische Arbeit, den virtuosen Schwung und die verträumte Schönheit des langsamen Satz beweist.
Noch skeptischer als Beethoven über sein B-Dur-Konzert urteilte übrigens Felix Mendelssohn Bartholdy über seine 1830 vollendete „Reformationssinfonie“. Er wollte die Partitur zeitweise sogar verbrennen; gedruckt wurde sie erst nach seinem Tod. Das Werk, dessen kunstvolle polyphone Faktur in einer breit angelegten Choralfantasie über „Ein feste Burg ist unser Gott“ mündet, ist ein klares Bekenntnis zum großen Vorbild Johann Sebastian Bach. Dem huldigte auch Anton Webern 1934 mit seiner Orchesterbearbeitung der Ricercars aus dem „Musikalischen Opfer“ – eine Klang gewordene Strukturanalyse im Geiste der Wiener Moderne.
Die britische Pianistin Imogen Cooper war bereits im Mai 2013 als Solistin in Beethovens erstem Klavierkonzert bei den Duisburger Philharmonikern zu Gast. Mit Jörg Demus, Paul Badura-Skoda und Alfred Brendel zählt sie die bedeutendsten Persönlichkeiten der legendären Wiener Klavierschule zu ihren Lehrern. Imogen Cooper wird besonders für ihre luziden Interpretationen der Klassik und Frühromantik geschätzt; die „Sunday Times“ attestierte ihr eine „perfekte Balance von Intellekt und Emotion“.
In dieser Saison illustrieren Bleistiftzeichnungen von Kurt Rehm die Philharmonischen Konzerte.