Mythos Orpheus

Musik mit Lesung II

Oliver Wille Violine

Markus Becker Klavier

Udo Samel Lesung

Udo Samel · Foto: Florian Rossmanith

Udo Samel
Foto: Florian Rossmanith

Kaum ein anderer Mythos ist so berühmt wie der des Orpheus, dem es gelang, mit seinem Gesang selbst die Herrschenden der Unterwelt zu erweichen. In ihm vereinigen sich die Quellen der Musik und der Dichtkunst, und es wundert nicht, dass sich Komponist:innen und Dichter:innen bis heute davon angezogen fühlen. Besonders fasziniert zeigte sich Rainer Maria Rilke, der dem Sänger in seinen „Sonetten an Orpheus“ ein überragendes lyrisches Denkmal setzte. Sechs der 55 wie im Rausch niedergeschriebenen Dichtungen hat Manfred Trojahn vertont. Der 2020 entstandene Zyklus steht am Ende der mit Udo Samel, Oliver Wille und Markus Becker hochkarätig besetzten musikalischen Lesung, bei der neben Textbeiträgen von Rilke, Ingeborg Bachmann, Cesare Pavese und Birago Diob auch Musik von Dowland, Mozart und Ravel erklingt. Von Trojahns intensiver Auseinandersetzung mit dem Orpheus-Mythos erzählen darüber hinaus zwei weitere seiner Kompositionen, darunter die „Berceuse pour chaque jour jusqu’au dernier“ für Klavier, mit der der Düsseldorfer Komponist, wie einst Orpheus, seinen Blick melancholisch ins Totenreich wendet: Das Stück entstand 2023 im Gedenken an den im Jahr zuvor verstorbenen Pianisten Lars Vogt.

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