Musikpreis der Stadt Duisburg 2016
Musikpreis 2016
Bruno Weil
Preisverleihung durch
Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg
Prof. Michael Kaufmann Laudatio
Ensemble der Duisburger Philharmoniker
Musikalische Umrahmung
„Was ausgefeilte Tonbildung und spannende Phrasierung angeht, Schlankheit und Transparenz des Klangbilds, konnten beide Interpretationen auch anspruchsvollste Erwartungen erfüllen.“ Voll des Lobes war Der Westen nach der Aufführung von Mozarts „Gran Partita“ und Haydns „Oxford-Sinfonie“ durch Bruno Weil und die Duisburger Philharmoniker im März 2013. In die begeisterten Ovationen des Publikum mischte sich vielleicht auch dankbare Erinnerung an eine große Periode der Duisburger Musikgeschichte: Acht Jahre lang, von 1994 bis 2002, war Bruno Weil Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker.
Der 1954 geborene Musiker kam 1980 als damals jüngster Generalmusikdirektor Deutschlands nach Augsburg. Seit 1982 wirkte er als ständiger Gast bei den Salzburger Festspielen, wo er 1988 für den erkrankten Herbert von Karajan drei Vorstellungen von Mozarts „Don Giovanni“ leitete. Karajan hielt große Stücke auf seinen jungen Kollegen: „Ohne Frage handelt es sich um eine ganz große Begabung; er fühlt die Musik, die er dirigiert, mit dem ganzen Herzen und kann es ebenso auf das Orchester umsetzen. Ich zweifle nicht daran, dass er eine große Karriere machen wird.“
Der Meister sollte recht behalten. Als Gastdirigent leitete Bruno Weil die Berliner und Wiener Philharmoniker, die Staatskapelle Dresden, die Bamberger Symphoniker, das Boston Symphony Orchestra und viele mehr. In den späten achtziger Jahren wurde er zu einem der international gefragtesten Spezialisten für die Musik der Aufklärungsepoche. Als künstlerischer Leiter der Cappella Coloniensis und ständiger Gastdirigent des Tafelmusik Orchestra Toronto hat Bruno Weil eine Reihe herausragender CD-Produktionen eingespielt – darunter nahezu alle bedeutenden sinfonischen, konzertanten und geistlichen Werke der Wiener Klassik.
Bruno Weil, der seit 2001 als Professor an der Münchner Musikhochschule lehrt, verbindet die Souveränität des erfahrenen Kapellmeisters mit dem wachen Geist des musikalischen Aufklärers. Bei seinen ebenso informativen wie unterhaltsamen Gesprächskonzerten spürt er beispielsweise in Haydn-Sinfonien Zitate alpenländischer Bauernmusik oder kroatischer Kinderlieder auf. Das schmälert nicht etwa die Kunsthöhe der Werke, es weitet vielmehr die Perspektive und lässt jenes faszinierende Beziehungsgeflecht erkennen, das über alle Grenzen der Nationen und Epochen hinweg den Motor der europäischen Musiktradition bildet. In Bruno Weil hat sie einen leidenschaftlichen, klugen, beredten Anwalt.
Der Duisburger Musikpreis wurde erstmals 1990 verliehen. Er gilt herausragenden Leistungen im Bereich der Musik und des Musiktheaters. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 EUR bringt die Köhler-Osbahr-Stiftung ein.
Interessierte Musikfreunde sind herzlich eingeladen! Einzelkarten 5,00 €, keine Ermäßigung. Die Karten sind ab Mo 04. Juli 2016 erhältlich.
Foto: Tafelmusik