Magisches Leuchten
12. Philharmonisches Konzert
Giordano Bellincampi Dirigent
Nikita Boriso-Glebsky Violine
Sofia Gubaidulina
„Märchen-Poem” für Orchester
Alfred Schnittke
Konzert für Violine und Orchester Nr. 1
Igor Strawinsky
„Petruschka“, Ballett in vier Bildern
(Version von 1947)
Mit freundlicher Unterstützung der Peter Klöckner-Stiftung
Einzelkarten 9,00 / 15,00 / 19,00 / 25,00 / 30,00 / 36,00 €,
ermäßigt 5,00 / 8,00 / 10,00 / 13,00 / 15,50 / 18,50 €
Die viel zitierte „Tauwetter-Periode“ nach dem Tod Josef Stalins im März 1953 hat den sowjetischen Komponisten nicht viel genutzt. Generalsekretär des Komponistenverbandes blieb der allmächtige Tichon Chrennikow, der auch in der Chrustschow-Ära jedes Aufglimmen avantgardistischer Tendenzen im Keim erstickte. In dieser schwierigen Situation schrieb der junge Alfred Schnittke, Student am Moskauer Konservatorium, 1957 sein erstes Violinkonzert. Von der charakteristischen Montagetechnik seiner späteren Werke, dem oft bestürzenden Wechsel von Komik und Katastrophenstimmung ist der Komponist hier noch weit entfernt. Schnittke folgt zwar äußerlich den ästhetischen Normen des „sozialistischen Realismus“ – aber es ist zugleich Musik mit einem ganz eigenen Tonfall, einer dunklen, melancholischen Schönheit, die den Hörer unmittelbar ergreift.
Erst in den siebziger und achtziger Jahren wurden die Dissidenten der sowjetischen Musik auch im westlichen Ausland bekannt – neben dem deutschstämmigen Alfred Schnittke vor allem die Tatarin Sofia Gubaidulina, deren magisch leuchtende Musik oft von Bildern und Motiven der russisch-orthodoxen Kirche inspiriert ist. Ihr 1971 komponiertes „Märchen-Poem“ entstand ursprünglich als Begleitmusik zu einer Rundfunksendung über die Abenteuer eines kleinen Stückchens Tafelkreide. Eine phantastisch-skurrile Figur der russischen Märchenwelt ist auch die hölzerne Gliederpuppe Petruschka, die in Igor Strawinskys genialer Ballettmusik aus dem Jahre 1911 so anrührend menschliche Züge gewinnt.
Solist in Schnittkes Violinkonzert ist der 1985 geborene Nikita Boriso-Glebsky, der zu den herausragenden Vertretern der jungen russischen Geiger-Generation zählt. Der Sieg beim Sibelius-Wettbewerb in Helsinki öffnete ihm 2010 die Tore der wichtigsten internationalen Konzertsäle. Auch auf großen Festivals im deutschsprachigen Raum wie den Salzburger Festspielen und dem Bonner Beethovenfest konnte sich der junge Virtuose bereits mit großem Erfolg präsentieren.
Mit freundlicher Unterstützung der Peter Klöckner Stiftung

Giordano Bellincampi, Dirigent
Foto: Andreas Köhring

Nikita Boriso Glebsky, Violine