Les Nations
9. Philharmonisches Konzert
Duisburger Philharmoniker
Dorothee Oberlinger Dirigentin und Blockflöte
Laura Vukobratović Trompete
Clara Blessing Oboe
In musikalischen Belangen war das 18. Jahrhundert so europäisch wie kein anderes. Hier herrschte ein fruchtbarer Austausch der Stile und Zungenschläge, getragen von wechselseitiger Inspiration und Begegnung auf Augenhöhe. So erweiterte der reisefreudige Sachse Georg Friedrich Händel seinen musikalischen Horizont durch Reisen nach Italien und England. Jean-Baptiste Lully, der Großmeister der französischen Barockoper, hatte die Liebe zum Musiktheater aus seiner florentinischen Heimat mitgebracht. Antonio Vivaldi wurde in Venedig zum Ziel musikalischer Wallfahrer:innen aus ganz Europa – und übersiedelte selbst kurz vor seinem Tod in die Musikmetropole Wien. Auch der vergleichsweise ortsfeste Leipziger Thomaskantor Johann Sebastian Bach ließ sich immer wieder von musikalischen Neuerungen aus Italien, Frankreich und England anregen.
Die Duisburger Philharmoniker gehen diesen aufschlussreichen Querverbindungen im Rahmen ihrer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit der Musik der Aufklärungsepoche nach. In jeder Spielzeit steht hier eine ausgewiesenen Koryphäe der historischen Aufführungspraxis am Pult – diesmal ist es die Blockflötistin Dorothee Oberlinger. Die entdeckungsfreudige Solistin, Ensembleleiterin und Professorin am Salzburger Mozarteum hat im Rahmen spannender „play/conduct“-Projekte bereits mehrfach mit großen Sinfonieorchestern gearbeitet. In Duisburg geht den Proben ein umfangreicher Workshop voraus, in dem sie Aspekte der Spielweise, der barocken Phrasierung und Stilistik differenziert erarbeitet. Mit einem Programm im Wechselspiel von Alter und Neuer Musik ist Dorothee Oberlinger auch beim zweiten Toccata-Konzert an der Seite des Organisten und Cembalisten Peter Kofler zu erleben.