Leipziger Frühling und ägäisches Licht
9. Philharmonisches Konzert
Duisburger Philharmoniker
Giordano Bellincampi Dirigent
Kolja Blacher Violine
– Artist in Residence –
Carl Nielsen
„Helios“, Konzertouvertüre op. 17
Konzert für Violine und Orchester op. 33
Robert Schumann
Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 „Frühlings-Sinfonie“
Das Projekt „Artist in Residence“ wird gefördert von Evonik
Karten 9,00 / 15,00 / 19,00 / 25,00 / 30,00 / 36,00 €,
ermäßigt 5,00 / 8,00 / 10,00 / 13,00 / 15,50 / 18,50 €
Konzerteinführung jeweils um 19.00 Uhr
im grossen Saal des Theaters am Marientor
Um 1840 war Leipzig der Nabel der musikalischen Welt. Die Gewandhauskonzerte unter Felix Mendelssohn Bartholdy setzten völlig neue Maßstäbe im Orchesterspiel – prägende Eindrücke auch für den jungen Robert Schumann, dessen erste Sinfonie hier im März 1841 aus der Taufe gehoben wurde. Schumann war in Leipzig bereits als Herausgeber jener „Neuen Zeitschrift für Musik“ bekannt, die wie ein Leuchtturm der romantischen Bewegung in die Welt strahlte. Dieser feurige Aufbruchsgeist tönt auch aus seiner ersten Sinfonie, entstanden „in jenem Frühlingsdrang, der den Menschen wohl bis in das höchste Alter hinauf in jedem Jahr von neuem überfällt.“
Mit der Gründung des Leipziger Konservatoriums bekam das städtische Musikleben auf Betreiben Mendelssohns 1843 auch akademische Würde. Die „Leipziger Schule“ wurde zum musikpädagogischen Modell für ganz Europa – so auch für die dänische Metropole Kopenhagen, wo der Mendelssohn-Schüler Niels Wilhelm Gade 1867 das Königliche Konservatorium ins Leben rief. Hier ging auch der junge Carl Nielsen in die Lehre, der wie Gade seine Laufbahn als Geiger begonnen hatte und parallel zu seiner Komponisten-Karriere viele Jahre lang Mitglied der Königlichen Kapelle war.
Mit einem Stipendium des dänischen Staates in der Tasche reiste Nielsen 1903 nach Griechenland. Inspiriert von den Lichtverhältnissen über der Ägäis komponierte er hier seine Konzertouvertüre „Helios“, die den Lauf der Sonne von der Morgenröte bis zur Abenddämmerung musikalisch eindrucksvoll nachbildet. Als Nielsen 1911 sein Konzert für Violine und Orchester komponierte, hatte er sich bereits aus dem Orchesterdienst verabschiedet. Die innige Vertrautheit mit dem Instrument ist dem Werk gleichwohl deutlich anzumerken. Der Komponist greift hier noch einmal die Tradition romantischer Virtuosität auf, auch wenn zuweilen bereits die radikalen Neuerungen seiner sinfonischen Sprache aufblitzen. Nach seinem Einstand im Januar kehrt „Artist in Residence” Kolja Blacher mit diesem geigerisch wie musikalisch höchst attraktiven Werk noch einmal ins philharmonische Forum zurück.
In dieser Saison illustrieren Bleistiftzeichnungen von Kurt Rehm die Philharmonischen Konzerte.