
KonzertMeditation
KOMED 1
Anne Krickeberg
Michael Gees Kuration, Moderation und Klavier
Anne Krickeberg kennenzulernen bedeutet, sich stets neu wundern, was sie noch alles kann. Seit wir einander zum ersten Mal begegnet sind, war noch jedes Wiederhören eine Entdeckung. Zuletzt hatte ich im Gelsenkirchener Consol Theater Gelegenheit, zu bewundern, wie leicht und spielbereit sie einem scheinbar willkürlich erzeugten Geräusch eine musikalische Qualität ablauscht und in eine absichtsvolle Veredelung findet. Eine an Verfeinerung ganz und gar interessierte, im wahrsten Sinne feine Musikerin, mit der zusammenzuwirken ein leises, immer wieder kostbares Gewebe aus privilegierter Partnerschaft hervorbringt und bedeutet
KOMED ist ein Format zur gemeinschaftlichen Spontanerfindung zeitgenössischer Musik. Im Text, im Geräusch, im Moment erlauschen wir Töne, legen sie unter die Lupe der Aufmerksamkeit (Meditation) und bilden Zusammenhänge.
Wir verpflichten uns, für die Dauer etwa einer Stunde etwas miteinander anzufangen, in Beziehung zu bleiben und uns führen zu lassen von der als gemeinsam erkannten Idee. Jedes akustische Ereignis gilt und trägt zum Ganzen bei. Jederzeit darf das Unerwartete eintreten und uns zur Integration herausfordern. Im Idealfall, also gar nicht mal so selten, entdecken wir Musik, auf die niemand von uns allein gekommen wäre. Anwesende erleben sich selbst und einander zunehmend als Mitwirkende: Ohne sie und ihr intentionales Hören wäre nichts erklungen. Denn wer wollte die Gegenwart bezeugen, wenn nicht die, die dabei sind?
„Meet the Artists“ im Anschluss an jedes Konzert.
Foto Michael Gees: Leander Gabriel Liebe