Helden auf dem Podium

1. Philharmonisches Konzert

Duisburger Philharmoniker

Giordano Bellincampi Dirigent

Chloë Hanslip Violine

Johannes Brahms

Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77

Richard Strauss

„Ein Heldenleben“, Tondichtung für großes Orchester op. 40

Karten 9,00 / 15,00 / 19,00 / 25,00 / 30,00 / 36,00 €,

ermäßigt 5,00 / 8,00 / 10,00 / 13,00 / 15,50 / 18,50 €

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Nein, an Selbstbewusstsein hat es Richard Strauss nie gemangelt. Als er 1898 seine Tondichtung „Ein Heldenleben“ konzipierte, da tauchten nicht etwa Napoleon Bonaparte oder Julius Caesar vor seinem inneren Auge auf, auch nicht der kurz zuvor verstorbene Reichskanzler a.D. Otto von Bismarck. Der Held, dessen Leben hier in sieben kunstvoll verbundenen Episoden durchschritten wird, ist niemand anderes als der Komponist selbst. Strauss, gerade mal 34 Jahre alt und als Hofkapellmeister auf dem Sprung von München nach Berlin, zitiert aus eigenen Werken, stellt seine Widersacher an den Pranger und metzelt sie mit husarenhafter Attacke musikalisch hinweg. Bevor sich der solchermaßen gestählte Genius vollenden kann, wird ihm freilich noch eine Gefährtin beigegeben – und das ist natürlich Strauss’ geliebte und gefürchtete Ehefrau Pauline.

In seinen sinfonischen Dichtungen blicken Richard Strauss die großen Antipoden Johannes Brahms und Richard Wagner gleichermaßen über die Schulter. Den greisen Brahms hatte der junge Komponist noch persönlich kennengelernt und aus der konstruktiven Kritik des Meisters viel gelernt. Zu den bewunderten Reifewerken des älteren Kollegen zählte auch das Violinkonzert D-Dur, das 1877 in Pörtschach am Wörthersee entstanden war. Mit dem virtuosen Blendwerk zeitgenössischer Violinkonzerte hat Brahms hier nichts im Sinn. Die Violine posiert nicht eitel an der Rampe, sie ist aufs Engste mit dem Orchester und seiner motivischen Arbeit verbunden. Alle Kunst der Durcharbeitung tritt freilich zurück hinter dem blühenden Melos und der puren Klangschönheit dieser Musik, die Giordano Bellincampi gemeinsam mit der Solistin Chloë Hanslip gestaltet. 2002 wurde die englische Geigerin mit einem ECHO Klassik als Nachwuchskünstlerin ausgezeichnet – da war sie ganze 16 Jahre alt und konnte bereits auf Debüts in der New Yorker Carnegie Hall und der Londoner Royal Albert Hall zurückblicken. Heute zählt sie zur Spitzengruppe junger Geigerinnen und konzertiert regelmäßig an der Seite von Größen wie Mariss Jansons, Jeffrey Tate und Leonard Slatkin.

Giordano Bellincampi Dirigent Foto: Andreas Köhring

Giordano Bellincampi Dirigent
Foto: Andreas Köhring

Chloe Hanslip Violine Foto: Benjamin Ealovega

Chloë Hanslip Violine
Foto: Benjamin Ealovega

In dieser Saison illustrieren Bleistiftzeichnungen von Kurt Rehm die Philharmonischen Konzerte.

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