Die Suche nach einem neuen Generalmusikdirektor für die Duisburger Philharmoniker ist beendet: Dirigent Stefan Blunier wird ab der Spielzeit 2026/2027 für drei Jahre das Orchester leiten.
Die Findungskommission votierte einstimmig für die Verpflichtung des 60-Jährigen. Blunier wird jeweils sechs Philharmonische Konzerte sowie weitere Konzerte dirigieren. „Wir sind stolz, mit Stefan Blunier eine internationale Persönlichkeit gewonnen zu haben, der nun an der Spitze das Profil unserer Philharmoniker weiterentwickelt“, sagt Oberbürgermeister Sören Link.
„Ich freue mich sehr, dass wir diese für Duisburg so wichtige Position nach einem einmütigen Votum der Findungskommission so erfolgreich und so hochkarätig besetzen konnten. Herr Blunier hat uns konzeptionell und persönlich absolut überzeugt“, so Kulturdezernentin Linda Wagner.
„Blunier war unser aller Kandidat, wir waren uns in der Findungskommission einig – er verfügt über ein breites Repertoire, ist künstlerisch breit aufgestellt und hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt. Er ist einen konsequenten Weg gegangen und versteht das Orchester in seiner Gänze – er besitzt eine einzigartige Qualität, die für Duisburg und seine Philharmoniker für die Zukunft Besonderes erwarten lässt“, ergänzt Intendant Nils Szczepanski.
Der Schweizer Dirigent Stefan Blunier studierte in seiner Heimatstadt Bern und an der Folkwang Hochschule Essen Klavier, Horn, Komposition und Dirigieren. Er war als Kapellmeister in Mainz, Augsburg und Mannheim tätig, bevor er auf Chef- und GMD-Stellen in Darmstadt, Bonn, Brüssel und zuletzt seit 2021 in Porto wirkte. „Dirigieren bedeutet für mich eine pure Energieübertragung. Ich versuche neben den handwerklichen Tugenden, gekoppelt mit einem Zulassen von inspirativen Momenten, vor allem die auch mir entgegenströmende Energie zu bündeln, zu kanalisieren, weiterzuleiten, aufzubauen“, erklärt Blunier und ergänzt: „Dazu brauche ich ein selbstbewusstes, leistungsfähiges und leistungswilliges Gegenüber. Mit den Duisburger Philharmonikern ist mir das über all die Jahre mehrmals eindringlich gelungen. Deswegen ist meine Freude kaum zu beschreiben, dass wir nun nach weiteren „Sternenstunden“ greifen können!“
Auf dem Konzertpodium gastierte er im Laufe seiner Karriere bei nahezu allen deutschen Rundfunkorchestern, dem Gewandhausorchester Leipzig, den Stuttgarter Philharmonikern, der Staatsphilharmonie Ludwigshafen und den Duisburger Philharmonikern. Weltweit dirigierte er Konzerte u.a. mit Orchestern in den USA, Japan, Korea, China, Singapur, Brasilien sowie
Opernvorstellungen in London, Oslo, Stockholm, Zürich und Genf. Blunier brachte viele Werke zeitgenössischer Komponisten wie Staudt, Turnage, Francesconi, Haas und Chin zur Uraufführung. Seit 2017 bekleidet er eine Professur für Sinfonik an der Musikhochschule Mannheim. 35 CDs für u.a. Sony, CPO, Hyperion, Crystal, MDG sowie unzählige Rundfunk-Produktionen zeugen eindringlich von seinen internationalen Tätigkeiten und seinem hochkarätigen Renommee.
Dem Duisburger Publikum ist Stefan Blunier schon lange bekannt – bereits in der Spielzeit 2007/2008 gastierte er für ein Philharmonisches Konzert. In der Spielzeit 2021/22 ist er dann an der Deutschen Oper am Rhein mit Verdis „Macbeth“ in Erinnerung geblieben und in dieser Saison feierte er im 10. Philharmonischen Konzert u. a. mit Franz Liszts sinfonischer Dichtung
„Orpheus“ einen umjubelten Erfolg. Auch in der kommenden Spielzeit ist er bei den Duisburger Philharmonikern zu Gast – zu Beginn der Saison in der Hamburger Elbphilharmonie, im Neujahrskonzert mit Beethovens Sinfonie Nr. 9, im 9. Philharmonischen Konzert mit Bruckners Sinfonie Nr. 7 sowie im 10. Philharmonischen Konzert an der Seite von Frank Peter Zimmermann.