Robert Kruzlics

„Den nobelsten Klang aller Instrumente hat das Cello“, stellte der große Geiger Yehudi Menuhin fest. So ist wohl auch zu erklären, warum Robert Kruzlics mit 9 Jahren in einer Hochhaussiedlung in Temeschburg/Rumänien genau dieses Instrument für sich entdeckte. Eigentlich hätte ihm das Klavier näher sein müssen, denn seine Mutter spielte täglich darauf und wurde von ihrem Sohn immer wieder aufgefordert „Ases Tod“ aus der Peer Gynt Suite von Edvard Grieg zu spielen. Denn anders als man es bei kleinen Jungen vermuten könnte, hat es ihm immer schon die traurige Musik besonders angetan.

Dann erreichte der Klang eines Cellos, auf dem ein Nachbarsjunge übte, Roberts Ohren. Der ansonsten sehr zappelige Junge holte sich einen Hocker und setzte sich still vor die Haustür der Nachbarn, um der Musik zu lauschen. „Das will ich auch“, verkündete er seiner Mutter anschließend. Sein erstes Cello bekam er von seinem Opa, der Geiger war. „Besonders bei dramatischen Stellen muss das Cello weinen“, erklärt Robert Kruzlics seine Leidenschaft für das Instrument.

Robert Kurzlics gewann 1981 einen ersten Preis als Solocellist in einem landesweiten Wettbewerb. Weil er zunächst keinen Platz im Opernorchester Temeschburg fand, nahm er Unterricht im Fach Gesang und wurde als Bass für den Opernchor verpflichtet, wo er von 1982 bis 1984 blieb. Doch das Cello wollte er nicht aufgeben. Als Urlauber hat er 1984 mit seiner Mutter und zwei Koffern Rumänien verlassen. An der Musikhochschule Würzburg nahm er ein Jahr später bei Professor Jörg Metzger ein Studium auf, das er mit Diplom abschloss. Von 1990 bis 2001 war Robert Kruzlics Mitglied der Philharmonia Hungarica in Marl, mit denen er viele Tourneen von New York bis Tokio und Shanghai unternommen hat. Seit September 2001 gehört er den Duisburger Philharmonikern an. Er ist ständiger Dozent bei den Coesfelder Musiktagen.

Der Cellist spricht sechs Sprachen (deutsch, rumänisch, englisch, französisch, italienisch und ungarisch). Neben der Musik ist Sport eine weitere große Leidenschaft. Er spielt Tischtennis, hat einen Faible für Kampfsport, Joggen und Schwimmen. Außerdem schaut er gerne Filme. Hier aber weniger die romantisch/traurigen, sondern vielmehr die aktionsreichen.

Foto: Maria Laforge