Rosenkrieg und Frieden

6. Philharmonisches Konzert

Duisburger Philharmoniker

Marie Jacquot Dirigentin

Candida Thompson Violine

Harriet Krijgh Violoncello

Dieses Konzert muss leider wegen der Corona-Krise abgesagt werden.

Marie Jacquot Dirigentin · Foto: Werner Kmetitsch

Marie Jacquot Dirigentin
Foto: Werner Kmetitsch

Candida Thompson Violine · Foto: Marco Borggreve

Candida Thompson Violine
Foto: Marco Borggreve

Harriet Krijgh Violoncello · Foto: Marco Borggreve

Harriet Krijgh Violoncello
Foto: Marco Borggreve

Der mehrjährige Ehestreit zwischen dem Geiger Joseph Joachim und seiner Frau Amalie endete 1884 mit der Scheidung. Johannes Brahms, der mit beiden befreundet war, schlug sich in diesem zermürbenden Rosenkrieg öffentlich auf Amalies Seite. So kam es zum Bruch mit Joseph Joachim, unter dem beide erheblich litten. Nach drei Jahren machte Brahms den zaghaften Versuch einer Wiederannäherung: Er bat Joachim um die Erlaubnis, ihm die Partitur seines Konzerts für Violine und Violoncello schicken zu dürfen, das er kurz zuvor in der Schweizer Sommerfrische komponiert hatte. Joachim ergriff die ausgestreckte Hand; der Streit war beigelegt.

Ein „Versöhnungswerk“ (so Clara Schumann) war das Doppelkonzert nicht nur dem äußeren Anlass nach. Brahms verzichtete darauf, die beiden Soloinstrumente miteinander in einen virtuosen Wettstreit zu schicken; stattdessen verschmolz er sie zu einer „achtsaitigen Riesengeige“, wie der Brahms-Biograf Max Kalbeck schrieb. Im langsamen Mittelsatz erhebt sich diese Riesengeige zu einem Gesang von lyrisch strömender Fülle. Wenn nichts sonst Joseph Joachims Grimm hätte besänftigen können – der Ausdruckskraft dieser Musik konnte er unmöglich widerstehen.

Mit diesem Solitär der romantischen Konzertliteratur gastieren drei profilstarke Musikerinnen in Duisburg: Aus Schottland stammt die Geigerin Candida Thompson, die neben ihrer erfolgreichen solistischen Karriere seit 2003 als künstlerische Leiterin der Amsterdam Sinfonietta wirkt. Die niederländische Cellistin Harriet Krijgh nahm bereits mit acht Jahren ein Studium am Konservatorium in Utrecht auf; ihren ersten großen Wettbewerb gewann sie mit 17.

Marie Jacquot, die vom Dirigentenforum des Deutschen Musikrats gefördert wird, kam 2019 als Erste Kapellmeisterin an die Deutsche Oper am Rhein. Ursprünglich hat die junge Französin Posaune studiert – aber ihre Fachkollegen der Duisburger Philharmoniker wird sie bei diesem Programm nicht begrüßen können: In Brahms’ Doppelkonzert sind die Posaunen ebenso wenig besetzt wie in der großen Es-Dur-Sinfonie von Wolfgang Amadeus Mozart, der es gleichwohl nicht an Glanz und Festfreude fehlt. Die Romantiker liebten die 1788 entstandene Sinfonie ganz besonders; der Dichter E.T.A. Hoffmann etwa hörte hier „die Macht der Geisterwelt (…) in hellem Pupurschimmer“ aufgehen.

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Öffentliche Proben
Die im play! angekündigte öffentliche Probe
muss wegen der Corona-Krise leider ausfallen.

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