Ruhrtriennale

CHORWERK RUHR

Duisburger Philharmoniker

Florian Helgath Dirigent

Als der mantuanische Musiker Alessandro Striggio im Dezember 1567 zu einer großen Europa­reise aufbrach, hatte er ein Werk im Gepäck, mit dem er in der internationalen Musikszene Eindruck machen wollte: eine in 40 und 60 Stimmen geschriebene Messe. So etwas hatte es zuvor noch nicht gegeben. Striggio hinterließ Kopien des Stückes an mehreren europäischen Königshöfen, aber keine davon schien die Jahrhunderte überdauert zu haben – bis 1978 ein Exemplar in einer Pariser Bibliothek wieder auftauchte.

In Striggios „Missa sopra Ecco sì beato giorno“ erzeugen die kunstvoll verwobenen Stimmen einen schillernden, vibrierenden Klang von unvergleichlicher Suggestivkraft. Wie eine späte Reverenz an dieses Meisterwerk der Spätrenaissance wirkt Luciano Berios „Coro“, 1975/76 nach Texten des chilenischen Lyrikers Pablo Neruda aus der Zeit des spanischen Bürgerkriegs komponiert. Hier ist jeder der 40 Einzelstimmen ein Instrument an die Seite gegeben, was eine faszinierende Verschmelzung der vokalen und instrumentalen Timbres bewirkt. Berio ließ sich von den unterschiedlichen Singweisen und Mentalitäten internationaler Folklore inspirieren. Die Stilistik reicht dabei, wie der Komponist bemerkte, „vom Kunstlied bis zum Volkston, von afrikanischer Heterophonie bis zur Polyphonie.“

CHORWERK RUHR hat sich bald nach seiner Gründung 1999 als professionelles und flexibel agierendes Vokalensemble überregional einen Namen gemacht. Künstlerischer Leiter ist seit 2011 der ehemalige Regensburger Domspatz Florian Helgath, der bei mehreren internationalen Wettbewerben erfolgreich war und regelmäßig mit den großen Rundfunkchören der ARD arbeitet.

Eine Produktion von CHORWERK RUHR für die Ruhrtriennale
Einführung jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn
Künstlergespräch am 01. September im Anschluss an die Vorstellung

Foto: Hannes Höchsmann

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