Ein Requiem für die Lebenden

4. Philharmonisches Konzert

Duisburger Philharmoniker

Axel Kober Dirigent

Christina Landshamer Sopran

Peter Mattei Bariton

Audi Jugendchorakademie

Sonja Lachenmayr Chorleitung

Das im gedruckten play! angekündigte Magnificat von Heinrich Schütz muss leider entfallen. Die Chorleitung bei der Brahms-Motette übernimmt Sonja Lachenmayr anstelle von Martin Steidler.

Axel Kober Dirigent · Foto: Susanne Diesner

Axel Kober Dirigent
Foto: Susanne Diesner

Christina Landshamer Sopran · Foto: Marco Borggreve

Christina Landshamer Sopran
Foto: Marco Borggreve

Peter Mattei Bariton · Foto: Håkan Flank

Peter Mattei Bariton
Foto: Håkan Flank

Der gottesfürchtige Hiob lebt mit seiner Familie in Frieden und Wohlstand. Aber dann stellt Gott seine Glaubenskraft auf eine harte Probe: Er lässt zu, dass der Teufel ihm alle zehn Kinder und seinen gesamten Besitz nimmt und ihn dazu selbst noch mit Geschwüren vom Scheitel bis zur Fußsohle schlägt. „Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen?“ klagt Hiob angesichts dieser Schicksalsschläge. Die christliche Theologie hat diese Frage nach dem Sinn menschlichen Leidens immer wieder gestellt – und höchst unterschiedlich beantwortet. „Eine kleine Abhandlung über das große ‚Warum‘“ legte Johannes Brahms nach eigenen Worten mit seiner 1878 entstandenen Motette vor, die in Stil und Haltung unmittelbar an sein geistliches Hauptwerk anschließt: „Ein deutsches Requiem“.

Insgesamt neun Jahre lang hat Brahms an dieser epochalen Komposition gearbeitet, die in ihrer endgültigen Gestalt 1869 im Leipziger Gewandhaus aus der Taufe gehoben wurde. An die liturgische Tradition des Requiems, der katholischen Totenmesse, lehnt sich das Werk nur locker an. Die biblischen Texte, die Brahms selbst zusammenstellte, nehmen weniger die Toten in den Blick als die Lebenden, die Trauernden und Trost­suchenden. In diesen Kreis schloss der Komponist sich auch selbst mit ein: Nach dem Tod seiner geliebten Mutter bereicherte er die sechssätzige Urfassung noch um das Sopransolo „Ihr habt nun Traurigkeit“.

Die weiten Bögen dieses ergreifenden Satzes gestaltet die international gefragte Opern- und Konzertsängerin Christina Landshamer, die in Duisburg zuletzt 2011 beim Abschiedskonzert für Jonathan Darlington zu erleben war. Den markanten, zu visionärer Prophetie verdichteten Bariton-Part übernimmt der Schwede Peter Mattei, dessen profunder Bariton regelmäßig auf den großen Bühnen dieser Welt erschallt – so etwa an der Metropolitan Opera New York, der Wiener Staatsoper und der Mailänder Scala. Die Audi Jugend­chorakademie begeisterte bereits im März 2019 auf dem Podium der Philharmonischen Konzerte mit einer agilen Interpretation von Mozarts Requiem. Für die Brahms-Motette übergibt GMD Axel Kober den Taktstock an Sonja Lachenmayr. Die Wiedereinladung der Audi Jugendchorakademie war nicht zuletzt durch die großzügige Unterstützung möglich, die das Land NRW den Duisburger Philharmonikern im Rahmen seines Förderprogramms „Neue Wege“ gewährt.

Öffentliche Proben
Die im play! angekündigte öffentliche Probe
muss leider ausfallen.

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