Anna Malikova

Bechstein Klavierabend

Anna Malikova Klavier

– Artist in Residence –

„In jeder flüchtigen Vision erblicke ich Welten, unablässig wechselnd wie das Spiel der Regenbogenfarben.“ Verse des russischen Symbolisten Konstantin Balmont inspirierten Sergej Prokofjew zu seinen 1915 bis 1917 entstandenen „Visions fugitives“. Die 20 kurzen Klavierstücke sind ein faszinierendes Werk des Übergangs, das den jungen Komponisten auf dem Weg zu seiner ganz individuellen musikalischen Sprache zeigt. Peter Tschaikowskys blühende Märchen­weisen klingen noch nach, Alexander Skrjabins spekulativer Mystizismus weht durch die Seiten – und zugleich ist er schon unverkennbar da, der strikt antiromantische, spöttisch-groteske „Prokofjew-Ton“, der bald schon das Markenzeichen des Komponisten in der musikalischen Welt sein wird.

Die aus Usbekistan stammende Pianistin Anna Malikova, „Artist in Residence“ der Duisburger Philharmoniker, zeigt den facettenreichen Miniaturen­reigen im Spiegel seiner musikalischen Ahnherren. Skrjabins Sonate Nr. 5 ist gewissermaßen der Weckruf der russischen Moderne, ein ekstatischer Lavastrom, aus dem Fanfaren-Signale und tönende Leucht­raketen schießen. Die Höhepunkte aus Tschaikowskys unwiderstehlichem „Dornröschen“-Ballett wurden von Mikhail Pletnev auf das Klavier übertragen – mit so viel funkelndem pianistischen Feinschliff, dass die orchestrale Herkunft der Stücke gar nicht mehr zu hören ist.

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Foto: Kurt Steinhausen

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