Anfang und Ende
11. Philharmonisches Konzert
Duisburger Philharmoniker
Axel Kober Dirigent
Isata Kanneh-Mason Klavier
Es ist ein Kinderlied, das auf der ganzen Welt gesungen wird: „Twinkle, twinkle, little star“ heißt es im Englischen, „Ah, vous dirai-je, Maman“ auf Französisch. In Deutschland verbindet sich mit der schlichten Melodie eine besonders hoffnungsvolle Aussicht: „Morgen kommt der Weihnachtsmann“.
Dieses Kinderlied mit globaler Ausbreitung legte der ungarische Spätromantiker Ernst von Dohnányi 1914 seinen Variationen op. 25 zugrunde. Die opulente Partitur ist freilich alles andere als ein Kinderspiel: In elf Variationen und finaler Fuge wird das Thema nach allen Regeln der konzertanten Kunst dargeboten. In den farbigen Orchesterklang ist ein rauschend virtuoses Klaviersolo eingebettet, das bei Isata Kanneh-Mason in besten Händen liegt. Die britische Pianistin schaffte es es mit ihrem Debütalbum „Romance“ 2019 auf den ersten Platz der UK-Klassik-Charts. Einen ungewöhnlichen Förderer hatte sie in Pop-Legende Elton John, mit dem sie schon als Teenager gemeinsam auf der Bühne stand. Klavierbegeisterte können die junge Musikerin bereits am 7. März bei einem Solo-Rezital in der Philharmonie Mercatorhalle kennenlernen.
Auf den ersten Blick haben Dohnányis Variationen und Anton Bruckners neunte Sinfonie wenig gemein. Aber tatsächlich folgt auch Bruckner der Idee, aus schlichten musikalischen Bausteinen eine große, vielschichtige Form zu entfalten. Als er 1896 in Wien starb, lag zum Finale der „Neunten“ nur eine lückenhafte Materialsammlung vor. Mittlerweile sind mehrere Rekonstruktionen dieses Satzes im Umlauf; häufiger allerdings enden Aufführungen der Sinfonie noch immer mit den versöhnlichen Weltabschiedsklängen des Adagios – durchaus angemessen für ein Werk, das der Komponist dem lieben Gott gewidmet hat.
Ermöglicht durch
BEATRIX E. BRINSKELLE UND DR. DORIS KÖNIG