VERFÜHRTE und VERFÜHRER

Daedalus – Pan – Ariadne

Mythentrilogie für fünf Tänzerinnen, drei Tänzer, eine Schauspielerin, einen Schauspieler, einen DJ, einen Sologeiger und ein Kammermusikensemble

Eine Produktion von Emanuele Soavi incompany

und den Duisburger Philharmonikern

Karten 20,00 €, ermäßigt 11,00 €

MYTHEN-TRILOGIE – EMANUELE SOAVI INcompany von TANZweb auf Vimeo.

Mit Musik von Han Otten, Wolfgang Voigt, Stefan Bohne, Claude Debussy, Georg Philipp Telemann, Marin Marais und Claudio Monteverdi

Emanuele Soavi Choreographie/Konzept

Stefan Bohne, Amy Gale, Achim Conrad Dramaturgie

Cristina Spelti Lichtdesign

Gianni Guidi, Pino Cervino, Stephan Schneider, Emanuele Soavi Bühne/Kostüm

Alexandra von der Weth Sopran

Ensemble der Duisburger Philharmoniker

Tonio Schibel Solovioline

DAEDALUS//DREAMS

Mythenprojekt Teil I für zwei Tänzerinnen, zwei Tänzer, einen Sologeiger und einen Schauspieler

PANsolo

Mythenprojekt Teil II für einen Tänzer und Kammermusikensemble

ARIADNEamore

Mythenprojekt Teil III für fünf Tänzerinnen, einen Tänzer, eine Schauspielerin, einen DJ, Kammermusikensemble, 10 Stellwände und 1000 Seidenstrumpfhosen

Dauer ca. 4 Stunden incl. 2 Pausen

Erfolg und Scheitern, Genie und Wahnsinn, Entertainment und Terror, Lust und Verlust: All dies sind Begriffe, die uns in unserem Alltag immer wieder begegnen. Selten verbinden wir sie mit der Welt der antiken Mythen. Genau diesen Spuren geht der Kölner Tänzer und Choreograph Emanuele Soavi in seinem auf drei Teile angelegten Mythenprojekt nach. So entstand in den Jahren 2010 bis 2013 eine multidisziplinäre Tanz-Recherche über mythologische Helden und Heldinnen und deren Relevanz für die psychosozialen Systeme in der modernen Gesellschaft. Sie führt uns auf dem schmalen Grat zwischen Mythos und Realität direkt in die Gegenwart: Heute glauben wir zu allem fähig zu sein; wir sind Genies, wir sind cool, wir fordern absolute Aufmerksamkeit und Zuwendung. Gleichzeitig aber lassen wir uns verführen von den unzähligen Versprechungen, die unsere angeblichen Träume und Sehnsüchte verwirklichen wollen. Aber können wir noch fliegen? Wir alle sind ein bisschen Daedalus, Pan oder Ariadne: Verführte und Verführer.

 
VERFÜHRTE und VERFÜHRER verbindet hohe tänzerische Qualität mit anderen künstlerischen Disziplinen vom Schauspiel über die Musik bis zur visuellen Kunst. Das Projekt entwirft ein umfangreiches Bild der Gegenwart, in der Mythen immer noch eine zentrale Rolle spielen, auch wenn sie sich auf den ersten Blick weit von ihrer ursprünglichen Bedeutung entfernt haben. Die Musik schlägt den Bogen von Werken der barocken und impressionistischen Musik hin zu Auftragskompositionen des niederländischen Komponisten Han Otten, der regelmäßig auch für den weltberühmten Choreographen Jiri Kylian arbeitet, und des Kölner Komponisten und DJ Wolfgang Voigt, der als einer der Pioniere der elektronischen Musik in Deutschland gilt.

DAEDALUS//DREAMS setzt sich mit der Frage auseinander: Wie erlangt man größtmögliche Freiheit und bleibt doch mit beiden Beinen auf der Erde? Ausgehend vom Schicksal des mythologischen Flugzeugkonstrukteurs Daedalus geht es um die Diskrepanz zwischen der Fragilität des Menschen und seiner Fähigkeit, über die eigenen Grenzen hinaus zu wollen, seiner revolutionären Kraft, Gesetze zu übertreten und damit eine ganze Weltordnung zu verändern.

„… ein vieldimensionaler, meisterhaft komponierter Abend, der mit Fragmenten aus Mythos und Erinnerung tief in den eigenen Kopf führt, und das auf höchstem tänzerischen Niveau.“

AKT Kölner Theaterzeitung

PANsolo begibt sich auf die Suche nach sehr persönlichen Antworten auf die Frage nach den Ursprüngen von Emotionen und Ängsten, mit Blick auf die wohl gegenwärtigste und widersprüchlichste mythologische Figur, den Entertainer und Terroristen Pan, gleichzeitig Gott und Bock.

„… Emanuele Soavi erfindet ästhetisch faszinierende, originelle Bewegungsformen für das wilde Denken in einem fragmentiert wahrgenommenen Universum, in dem die Selbstwahrnehmung sich auflöst …”

General Anzeiger Bonn

Emanuele Soavi wurde für seine Performance mit dem Kölner Darstellerpreis 2011 ausgezeichnet.

ARIADNEamore entwirft ein freudvolles Universum voller Weiblichkeit, Sexualität und Göttlichkeit. Während Daedalus die revolutionäre Kraft des Menschen vertritt und Pan die emotionalen Extreme, ist Ariadne eine Anwältin der Leidenschaft, der unbedingten Liebe: die Frau, die Leben hervorbringt, risikobereit an Grenzen und darüber hinaus geht und der Vernunft Raum gibt, um sich im Hier und Jetzt zu orientieren.

„… dynamisches, bildmächtiges Tanztheater über die Gefühlsstürme einer Liebenden, hin- und hergerissen zwischen archaischem Mythos und bedrängender Gegenwart …“

Die Rheinpfalz

EMANUELE SOAVI studierte Tanz in seiner Heimatstadt Ferrara, in Florenz und Reggio Emilia. Sein erstes Engagement hatte er 1996 an der Oper Rom; darauf folgten Gastengagements in Bari und Venedig. 1998 zog er nach Deutschland und war drei Jahre lang als Tänzer und Choreograph für das Ballett Dortmund tätig. 2001ging er für fünf Jahre als Ensemblemitglied zur weltweit gastierenden holländischen Kompanie Introdans und arbeitete dort mit großen ChoreographInnen wie Jiri Kylian, Hans van Manen, William Forsythe, Nils Christe, Renato Zanella, Nacho Duato, Karole Armitage und Mats Ek. Seit 2006 arbeitet er als freischaffender Choreograph u.a. für das Staatstheater am Gärtnerplatz München, die Theater von Dortmund, Aachen und Regensburg, die Hochschule für Musik und Tanz Köln, die Kompanien Introdans, ARTEz Dance Academy Arnheim, MMcompany und AGORA Project Reggio Emilia.

2012 gründete er sein eigenes Label Emanuele Soavi incompany, das vor allem die Kooperation mit internationalen Künstlern sowie die Vernetzung mit anderen europäischen Tanzensembles und Veranstaltungs-/Produktionshäusern verfolgt. Im Fokus stehen dabei gesellschaftlich relevante Inhalte zwischen Phantasie und Realität sowie die Erforschung des menschlichen Körpers an der Grenze von Schönheit und Funktion.

Eine von Prof. Custodis für das diesjährige play! verfasste Einführung können Sie auch online lesen.

Fotos: Joris-Jan BosGefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen

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