Im Widerschein des Kosmos

5. Philharmonisches Konzert

Duisburger Philharmoniker

Duncan Ward Dirigent

Alena Baeva Violine

Tobias Melle Live-Projektion

Duncan Ward Dirigent · Foto: Maurice Foxall

Duncan Ward Dirigent
Foto: Maurice Foxall

Alena Baeva Violine · Foto: Vladimir Shirokov

Alena Baeva Violine
Foto: Vladimir Shirokov

Was war vor dem Urknall? Die moderne Physik hat den Menschen diese Frage längst abgewöhnt. Trotzdem will es uns so recht nicht in den Kopf, das absolute Nichts vor der Entstehung der Welt. „Chaos“ nannten die alten Griechen diesen Zustand, was so viel bedeutet wie „gähnende Leere“. Aber wie lässt sich diese Leere künstlerisch darstellen? Mit einem unbeschriebenen Blatt? Einer weißen Leinwand? Einer Generalpause? Der französische Barockkomponist Jean-Féry Rebel wählte einen anderen Weg. In seiner 1737 entstandenen Orchestersuite „Les Eléments” ist die Schöpfung durch ein harmonisches Miteinander der antiken Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde bestimmt. Das Chaos dagegen ist eine herbe Disharmonie, ein wirrer Tonhaufen, ein „Cluster” – 300 Jahre, bevor die Neue Musik diesen Begriff prägte.

Rebels „Les Eléments“ begründete eine lange Tradition von Werken, die den Menschen im Widerschein des Kosmos zeigen. Der Blick in den Sternenhimmel inspirierte den elsässischen Impressionisten Charles Koechlin zu einem Klangbild von überwältigender Leuchtkraft und majestätischer Größe. Auch in Beethovens neunter Sinfonie ist das „Sternenzelt“ mit irisierenden Klängen eingefangen. In seiner „Sechsten“ dagegen wählte der Meister eine ganz irdische Perspektive: Hier geht es um die Empfindungen des Menschen in der Natur, um seine Einordnung in ein übergreifendes Weltgefüge. Die Duisburger Philharmoniker präsentieren die „Pastorale“ mit großformatigen Bildprojektionen von Tobias Melle. Der Münchner Fotograf ist mit seinen eindrucksvollen Visualisierungen klassischer Musik weithin erfolgreich; er schafft Bilderwelten, die den Musikgenuss intensivieren und ganz neue Erlebnisräume öffnen.


Foto: Tobias Melle

Der junge britische Dirigent Duncan Ward wurde 2012 von Simon Rattle an die Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker geholt und hat sich seither auf den europäischen Konzert- und Opernpodien erfolgreich etabliert. Prominente Wegbereiter hatte auch die russische Geigerin Alena Baeva, die 2001 als 16-jährige den renommierten Wieniawski-Violinwettbewerb gewann. Dirigenten wie Paavo Järvi, Teodor Currentzis und Valery Gergiev engagierten sie als Solistin auf dem Podium und im Aufnahmestudio. In Duisburg debütiert sie mit dem Poème op. 25 des französischen Romantikers Ernest Chausson, der bereits mit 44 Jahren bei einem Fahr­radunfall starb. Chausson ließ sich zu dem hochemotionalen Werk von einer Erzählung des Russen Iwan Turgenjew inspirieren, in der es gleichfalls um eine kosmische Kraft geht: die Liebe.

Öffentliche Proben
Die im play! angekündigte öffentliche Probe
muss leider ausfallen.

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