Der Bürger als Edelmann

4. Philharmonisches Konzert

Duisburger Philharmoniker

Giordano Bellincampi Dirigent

Dieses Konzert muss leider wegen der Corona-Krise abgesagt werden.

Die im play! angekündigte Missa Solemnis wird aufgrund der Corona-Schutzverordnung auf September 2021 verschoben.
Den ausführlichen Magazin-Beitrag aus dem play! finden Sie hier >>

Giordano Bellincampi · Foto: Andreas Köhring

Giordano Bellincampi
Foto: Andreas Köhring

An Geld fehlt es Monsieur Jourdain keineswegs, an Geist schon eher. Der wohl­habende Pariser Bür­ger möchte in den Adels­stand aufsteigen und sich mit einer Aura aus Kunst und feiner Lebens­art um­geben. Dass er dabei zum Opfer von Intri­ganten und Betrü­gern wird, merkt er über­haupt nicht. Als Hugo von Hofmannsthal 1911 seine Neu­bear­beitung von Molières klassischer Ballett­komödie „Der Bürger als Edel­mann“ in Angriff nahm, war noch von einer „Zwischen­arbeit“, einer „kleinen, aber nicht leichten Sache“ die Rede. Richard Strauss, mit dem er kurz zuvor beim „Rosen­kavalier“ so er­folg­reich zusammen­gear­beitet hatte, erklärte sich bereit, dazu die Musik zu schreiben. Am Ende wuchs sich die „kleine Sache“ zu einem Monu­mental­projekt aus: „Der Bürger als Edel­mann“ wurde mit der Antiken­oper „Ariadne auf Naxos“ zu einem Theater­abend von fünf Stunden Länge ver­schmolzen, der das Publi­kum bei der Stutt­garter Urauf­führung 1912 heil­los über­forderte. Schweren Herzens trennte das Team die beiden Werke wieder. „Ariadne auf Naxos“ entfal­tete fortan auf der Opern­bühne ein erfolg­reiches Eigen­leben; aus seiner Musik zum „Bürger als Edel­mann“ extra­hierte Strauss eine neun­sätzige Orchester­suite, die sich seit­her auf dem Konzert­podium großer Beliebtheit erfreut.

Kein Wunder: Strauss, der virtuose Beherr­scher des opu­lenten spät­roman­tischen Orchester­klangs, macht sich hier mit leichter Hand die Musik­sprache des 18. Jahr­hunderts zu eigen. Er verbindet heite­re Rokoko-Grazie mit aparten harmo­nischen und kolo­risti­schen Wir­kungen – und braucht dazu gerade mal 30 Musiker. Die Suite ist somit ein idealer Programm­punkt in Corona-Zeiten – anders als Beethovens groß besetzte „Missa Solemnis“, die ursprüng­lich im 4. Phil­harmo­nischen Konzert ihre welt­umspannende spiri­tuelle Kraft ent­falten sollte. Der dänisch-itali­enische Maestro Giordano Bellincampi, von 2012 bis 2017 General­musik­direktor der Duis­burger Phil­harmo­niker, ist kurz­fristig einge­sprungen. Wenige Wochen vor Ludwig van Beethovens 250. Geburts­tag erklingt mit der Sin­fonie Nr. 1 C-Dur natür­lich weiter­hin ein Werk des großen Jubilars. Der 30-jährige Komponist steht hier noch unver­kennbar auf den Schultern seiner Vor­bilder Haydn und Mozart, stößt aber bereits mit kühnem Schwung und eigen­willigen Ideen das Tor zur Romantik auf.

Musikbeispiele hören in unseren „Klangproben“ >>

Öffentliche Proben
Die im play! angekündigte öffentliche Probe
muss wegen der Corona-Krise leider ausfallen.

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