Funkelnde Klangfacetten im 7. Philharmonischen Konzert

Funkelnde Klangfacetten im 7. Philharmonischen Konzert

Die Vorfreude auf unseren ehemaligen Generalmusikdirektor Jonathan Darlington war groß und entsprechend herzlich war der Begrüßungsapplaus für ihn im Theater am Marientor.

Mit viel Temperament und in gewohnt tänzerisch-lyrischem Dirigierstil verzauberte Darlington mit Georges Bizets eleganter und klangschöner Sinfonie C-Dur schon zu Beginn sein Publikum. Besonders das Adagio berührte durch die lyrische Entfaltung seines zarten, melancholischen Hauptgedanken, während der Finalsatz durch unwiderstehliche Vitalität und Einfallsfülle bestach.

Maurice Ravels „La Valse“ bereitete mit seiner von Kriegs- und Katastrophenvisionen gebrochenen Walzerseligkeit gewissermaßen eine Brücke zum Höhepunkt des Abends nach der Pause: Leonard Bernsteins Sinfonie Nr. 2, übrigens eine Duisburger Erstaufführung. Hatte Darlington bislang auswendig dirigiert, brauchte er für dieses komplexe Werk dann doch die Partitur – und seine Brille, die er in der Garderobe vergessen hatte. Der Sinfonie entlockte er dann gemeinsam mit dem Orchester die schillerndsten Klangfarben und lotete genussvoll die dialektischen Spannungen darin aus. Der junge Pianist Frank Dupree zeigte sich dem anspruchsvollen Werk souverän gewachsen und trat immer wieder in einen spannenden musikalischen Dialog mit Solisten aus dem Orchester. In der Zugabe zeigte er mit „etwas von Gershwin“, dass er auch ein sehr gutes Jazz-Feeling besitzt.

Ein musikalisch reicher Abend und ein wunderbares Wiedersehen mit Jonathan Darlington!

>> Artikel in der Rheinischen Post